Noch eine Wortmeldung

24. Februar 2024

 
Es gibt aus meiner Sicht bezüglich des geplanten Rechenzentrums zwei grundlegende Aspekte, die durch den Fragenkatalog des Ortsbeirates überhaupt nicht abgedeckt werden, dennoch Berücksichtigung finden sollten:


1. Zum einen geht es um die Frage, ob der bestehende Gewächshausstandort auch für die Zukunft erhalten werden könnte.

Der Gärtnereibetrieb Havelia hat sich offensichtlich entschieden, den Gewächshausstandort zu schließen, weil er nicht rentabel ist. Das Grundstück soll nun vor einem Verkauf maßgeblich durch die Entscheidung des Ortsbeirates zu Bauland umgewidmet und dann mit einem guten Ergebnis verkauft werden. Die landwirtschaftliche Nutzung würde damit beendet werden, ein Standort zur regionalen Erzeugung von Gemüse würde ersatzlos wegfallen.
Letztendlich zeigt sich hier die in der Landwirtschaft allgemein erkennbare Tendenz, dass landwirtschaftliche Produkte regional nicht mehr rentabel produziert werden können. Die Bauern-proteste der letzten Wochen haben gezeigt, dass landwirtschaftliche Produkte nur noch durch Einbeziehung von Subventionen rentabel produziert werden können. Der Einzelhandel, der nicht auf den Verkauf regionaler Produkte angewiesen ist, spielt hier eine maßgebliche Rolle: durch Festlegung von Einkaufspreisen, die nicht einmal den Aufwand der Produzenten abdecken. Das ist alles bekannt.
Ich habe mich in den letzten Tagen bemüht, im Bereich der Havelia einen Gesprächspartner ausfindig zu machen, in dessen Verantwortungsbereich die Entscheidungen über die Aufgabe oder auch Aufrechterhaltung von Produktionsstandorten getroffen werden. So richtig bin ich leider nicht vorangekommen, weil ich regelmäßig auf die Frage „Wer sind Sie eigentlich?“ – antworten musste:  „Ich bin ein Anwohner.“ Damit endete regelmäßig die Gesprächsbereitschaft auf der Seite von Havelia.  Mit mir spricht niemand über die Frage, unter welchen Umständen möglicherweise der Standort aufrechterhalten werden könnte.
Am vergangenen Mittwoch hatte ich ein Gespräch mit dem Betriebsleiter der Gärtnerei. Er hat mir bestätigt, dass die Gärtnerei schon seit Jahren rote Zahlen schreibt. Dennoch findet er es sehr schade, dass der Standort geschlossen wird und die bestehenden Arbeitsplätze ersatzlos wegfallen. Er findet es auch schade, dass ein funktionierendes Gewächshaus mit hoher Wahrscheinlichkeit demnächst abgerissen werden wird. Der Betriebsleiter erklärte mir jedoch, dass auch er keine Entscheidungen über Aufgabe oder Fortbestand eines Standortes trifft.
Aus meiner Sicht sollte hier mindestens der Versuch unternommen werden, mit dem Gärtnereibetrieb Havelia darüber zu verhandeln, unter welchen Umständen die gärtnerische Produktion fortgeführt werden könnte. Gesprächspartner ist hier jedoch nicht ein „interessierter Einwohner“ sondern hier sollten die zuständigen Gremien -Ortsbeirat beziehungsweise auch Gemeindevertretung- als Gesprächspartner in Erscheinung treten.  Das ist meine Erwartung an Lokalpolitiker. Ob und welches Ergebnis Gespräche erbringen, lässt sich selbstverständlich nicht vorhersagen. Im schlimmsten Falle muss auch die Landesebene aufgefordert werden, entsprechende Mittel zur Verfügung zu stellen, damit eine rentable Produktion stattfinden kann.
Sich einfach umzudrehen und die Dinge ihrem Lauf zu überlassen, ist aus meiner Sicht zu wenig.

2. Der zweite Aspekt meiner Überlegungen betrifft das geplante Rechenzentrum.
Das Rechenzentrum soll nach der vorliegenden Planung mit einer Luftkühlung betrieben werden. Folge ist, dass die entstehende Wärme in die Atmosphäre emittiert wird (die im Raum stehende Vision eines lokalen Wärmenetzes, das mit der Abwärme des Rechenzentrums gespeist werden soll, ist mir bekannt). Ob die in Aussicht gestellte Nutzung der Abwärme innerhalb der Wärmeplanung der Gemeinde tatsächlich umgesetzt werden kann, ist trotz aller Absichtserklärungen fraglich. Niemand wird sich heute verbindlich dazu verpflichten, eine solche Lösung umzusetzen. Niemand!
Unabhängig davon stehen hier jedoch die Dinge auf dem Kopf.
Es ist Aufgabe des Betreibers eines Rechenzentrums, dafür zu sorgen, dass die erzeugte Wärme vollständig genutzt bzw. die Wärmeenergie vollständig zurück gewonnen wird. Die Denkweise, der Unternehmer produziert, und die Emissionen aller Art muss die Allgemeinheit ertragen bzw. hinnehmen, ist schon lange nicht mehr zeitgemäß.
Wir sind lange an dem Punkt vorbei, wo Unternehmer einfach so alles emittieren  dürfen, was keine Verwendung findet. Selbst wenn es für den Betreiber eines Rechenzentrums kein Problem ist, Energie in Größenordnungen zu verschwenden, sollte eine solche Produktionsweise in der Zukunft ausgeschlossen sein. Rechenzentren werden in den nächsten Jahren wie Pilze aus der Erde schießen und für deren Errichtung und Betrieb stehen riesige Vermögensmengen zur Verfügung. Dennoch kann sich die Menschheit keine Verschwendung von Energie leisten. Und wenn der Betreiber eines Rechenzentrums keinen Weg gefunden hat, die entstehende Abwärme zurückzugewinnen, dann sollte er sein Konzept überprüfen und so weiter entwickeln, dass keine Energie in die Atmosphäre emittiert wird. In diesem Punkt gibt es auch kein „ Das geht nicht.“  Selbstverständlich ist die Rückgewinnung von Abwärme technisch möglich. Das sollte dem Betreiber des Rechenzentrums auch unmissverständlich deutlich gemacht werden. Kein Ortsbeirat hat das Recht, die wertvolle Ressource Natur – auch zulasten zukünftiger Generationen – einfach so zu verschenken. Hier ist der Unternehmer in der Pflicht. Und wenn er den Schutz von Umwelt nicht leisten kann, muss er sein Konzept so lange entwickeln, bis diese Forderung erfüllt ist.
Bevor also dem Unternehmer die Aufgabe der Rückgewinnung von Abwärme abgenommen wird, sollten  sich  Ortsbeirat und Gemeinde vor einer Entscheidung davon überzeugen, dass die Kommune diese Aufgabe auch lösen kann.
Die von mir dargestellte Position ist keinesfalls eine extreme Position. Es ist nur das konsequent weitergeführt, was in Parteiprogrammen,  Regierungserklärungen und Sonntagsreden regelmäßig verkündet wird.
Mein Gespräch mit dem Betriebsleiter der Gärtnerei brachte den  Gedanken zu Tage, dass es möglicherweise sinnvoll ist, ein Rechenzentrum in Nachbarschaft einer Gärtnerei zu betreiben, um die entstehende Abwärme des Rechtenzentrums in der Gärtnerei zu nutzen. Mit Blick auf die Größe des geplanten Rechenzentrums erscheint dieser Gedanke jedoch als unrealistisch.

Es bleibt dabei: das Rechenzentrum muss für die Rückgewinnung der Abwärme sorgen und wenn dann ein Teil der Abwärme oder auch die gesamte Abwärme in ein lokales Wärmenetz eingespeist wird, müsste diese Wärme nicht gesondert erzeugt werden. Dennoch, das Rechenzentrum muss für die Rückgewinnung der Wärme sorgen, wenn eine lokale Nutzung ausfallen sollte.

K. Hübner

Eine Wortmeldung

3. Februar 2024

Das Projekt „Nachnutzung der alten Gärtnerei Eiche zum Rechenzentrum“ wurde am 10. Januar 2024 in der Ortsbeiratssitzung in Eiche vorgestellt, eine Dokumentation zum Projekt kann in den Unterlagen zur Tagesordnung nachgelesen werden. Aus den Unterlagen ergibt sich, das Rechenzentrum wird mit einer Luft-Luft-Kühlung betrieben werden. Der Strombezug des Rechenzentrums wird mit 90 -120 MVA prognostiziert. Welche Menge Wärme wird durch die Anlage in die Umgebung abgegeben und welche Auswirkungen hat das? Wurde das mal errechnet oder hat jemand nachgefragt?

Die Projektskizze gibt Auskunft darüber, dass mit der Abwärme des Rechenzentrums ein Nahwärmenetz aufgebaut werden könnte. Wurde denn die Frage erörtert und beantwortet, wer sich um den Aufbau des Nahwärmenetzes  kümmern wird? Jemand muss die Machbarkeit prüfen, das Projekt planen, projektieren, ausführen und betreiben. Wer?

Derzeit ist davon auszugehen, dass das Rechenzentrum mit der geplanten Luftkühlung betrieben  werden wird – Wärme für die Umgebung, das alte „Schornsteinprinzip“. Soll d a s Wirklichkeit werden? Wer wird dafür sorgen, dass das Rechenzentrum nachhaltig betrieben wird?

Der Erbauer des Rechenzentrums muss für den nachhaltigen Betrieb sorgen. Das Projekt sieht aber nur vor, die Abwärme in die Atmosphäre zu entsorgen.

Bliebe die Gemeinde, die an Stelle des Rechenzentrums  Aufgaben des nachhaltigen Betriebes übernimmt. Wird sie es tun?

Wird der Ortsbeirat Eiche die Verantwortung dafür übernehmen, dass die entstehende Abwärme des Rechenzentrums sinnvoll genutzt wird?

Wer wird die Aufgabe lösen?

Eiche bekommt ein Quasi-Heizwerk

31.01.2024

Ortsbeirat Eiche

Sehr geehrte  Frau Ortsvorsteherin,

Sehr geehrte Mitglieder des Ortsbeirates,

mit Blick auf die bevorstehenden Entscheidungen zum Bau eines Rechenzentrums im Ortsteil Eiche möchten wir nachfolgend kurz auf den Aspekt der Nachhaltigkeit einer solchen Anlage eingehen.

Nach der Präsentation des Bauvorhabens ist eine Vielzahl von Fragen offengeblieben, um deren Beantwortung Sie wahrscheinlich bereits gebeten haben. Davon unabhängig ist sicher, dass auf dem höchsten Punkt des Ortsteils Eiche ein Gebäude errichtet wird, das alle übrigen Gebäude, den Kirchturm eingeschlossen, überragen wird.  Es wird das Bild des Ortsteils verändern und auch prägen. All das ist Ansichtssache und wenn das so sein soll, muss es auch so kommen. Wenn das „Tor“ geöffnet ist, werden weitere vergleichbare Investitionen folgen.

Problematisch sehen  wir die zu erwartenden Geräuschemissionen und die Emission von Abwärme. Natürlich wird über die Umweltprüfung im Planungsprozess abgesichert, dass Belastungen für die Allgemeinheit nur in zulässigem Umfang entstehen. Und genau an diesem Punkt stellt sich die Frage, ob das Vorhaben auch einen Nutzen für den Ortsteil oder die Gemeinde bringt.

Worin könnte also der Nutzen bestehen, der die Nachteile für die Bewohner der umliegenden Wohngebiete ausgleicht?

Zuerst fällt der Blick natürlich auf die Belastungen:

Wirft man einen Blick auf die zu erwartenden Geräuschemissionen, so ist deren Wahrnehmung äußerst subjektiv und von weiteren Umständen abhängig. Weht der Wind von West, so werden die Geräusche stärker in Richtung Mehrow gedrückt. Weht der Wind von Ost, so ist der Ortsteil Eiche stärker betroffen. Formal muss sich der Ortsteil Eiche bei seinen Entscheidungen nicht um Mehrow kümmern. Wahrscheinlich werden die Mehrower aber sauer sein, sie haben dann dauerhafte Geräusche von zwei Seiten, einerseits von der Autobahn und andererseits von dem  Rechenzentrum.

Mit der Geräuschempfindlichkeit ist das eine zweite Sache. Der Eine wird sagen, er hört sowieso etwas schlecht, er hört das nicht. Der Andere dreht sich in der Nacht von einer Seite auf die andere und kann nicht einschlafen. Wenn der allgemeine Geräuschpegel am Abend sinkt, hört er nur noch das Rauschen des Rechenzentrums. Und der Nachbar wird ihm raten, bau dir doch ein paar moderne Fenster ein und mach die in der Nacht zu. Aber, wird der Andere sagen, ich wollte doch in der Natur leben und gerne bei offenem Fenster schlafen. Was soll er tun?

Und da ist noch die Wärme, die über die ganze Umgebung verteilt wird. Wird der Einzelne das überhaupt verspüren? In New York ist es in den Sommermonaten so, dass die hohen Temperaturen in der Stadt maßgeblich durch die Abwärme der Klimaanlagen befeuert werden. Davon sind wir sicher weit entfernt, dennoch hat die Abwärme nichts in der Atmosphäre zu suchen.

Und genau hier kommt der Gedanke der Nachhaltigkeit ins Spiel. Nachhaltigkeit ist derzeit in der Regel ein abstrakt wirkender Appell. Mit Blick auf das Rechenzentrum wäre dessen Betrieb nachhaltig, wenn dessen Fläche die bisher versiegelte Fläche nicht überschreitet und Geräusche und Abwärme nicht in die Umgebung emittiert werden. Selbstverständlich gibt es Technologien, die bei der Kühlung anfallende Wärme abzuleiten und als Energieträger – zum Beispiel über einen Energieversorger – einer nützlichen Verwendung zuzuführen. Wenn die Menge der entstehenden Wärme bestimmt ist, können weitere Überlegungen für die Verwendung angestellt werden. Eine nachhaltige Lösung erscheint also möglich. Hierzu gehört natürlich auch, dass für eine Wasserkühlung nicht einfach das nötige Grundwasser entnommen wird. Das anfallende Regenwasser müsste aufgefangen und nach Aufbereitung verwendet werden.

Hier könnte also die Antwort gegeben werden, ob das Rechenzentrum auch einen Nutzen für die Gemeinde bringen könnte. Der Nutzen wäre die dauerhafte Bereitstellung von Wärme,  zum Beispiel zur Heizung von Gebäuden und Warmwasserbereitung.  Das Rechenzentrum würde die Wärme erzeugen, würde diese an ein Wärmenetz übergeben und würde sich auch an den Kosten eines Wärmeversorgungsnetzes beteiligen.

Es gibt also Lösungsansätze für den nachhaltigen Betrieb eines Rechenzentrums. Da ist nur noch ein Problem:

Investoren und auch Verwaltungen verlagern die Prüfung der Machbarkeit  nachgeordneter Aufgaben- stellungen gerne in den Planungsprozess. Ist der Planungsprozess erst in Gang gesetzt, wird er auch nicht mehr angehalten. Und wenn die Prüfung der Machbarkeit angedachter nachhaltiger Lösungen negativ ausfällt, wird das Bauvorhaben dennoch umgesetzt. Die Umsetzbarkeit einer nachhaltigen Lösung muss also vor einer Entscheidung der Gremien geprüft und auch durchsetzbar vereinbart werden. Und wenn das Ganze dem Unternehmer zu aufwendig wird, ja, dann muss er nach Lösungen suchen.

Nachhaltigkeit ist übrigens auch Ausdruck des gegenseitigen Vorteils. Häufig läuft es aber anders: Der Unternehmer erzielt einen guten Ertrag, die Einwohner hingegen bekommen die Nachteile verbunden mit warmen Worten des Dankes  für das gezeigte Verständnis.

Wir setzen  uns  für eine nachhaltige Lösung ein, weil wir eine solche Verpflichtung gegenüber den nachfolgenden Generationen empfinden. Es ist nicht unser Ziel, Sie belehren zu wollen oder persönlich anzugreifen.

Freundliche Grüße

Eine einfache Sache?

Paul ist wieder aus Lappland zurück. Bevor er abreiste, telefonierten wir kurz. Er erzählte mir, dass der zivile Hubschrauberlandeplatz in der Siedlung geschlossen wurde, weil an gleicher Stelle nun ein Militärstützpunkt errichtet wird. Und er fragte besorgt, ob er in Zukunft damit rechnen müsse, zum Kriegsdienst verpflichtet zu werden. Ich habe Paul gesagt, dass ich mich all denjenigen in den Weg stellen werde, die versuchen sollten, ihn in eine Uniform zu zwingen.

Ich musste über meine eigenen Worte noch tagelang nachdenken. Liegt meine Zusicherung tatsächlich in meinen Möglichkeiten?

Es ist leider eine Illusion, anzunehmen, der Staat werde unter allen Umständen alles tun, um das Leben aller ihm angehörenden Menschen vor Krieg zu behüten. Unser Vaterland liefert Unmengen an Kriegsmaterial an die Verbündeten im Kriegsgebiet, um den Feind zu töten und zu vertreiben. Und der Feind seinerseits tut Gleiches. Und beide Seiten töten und vertreiben um höherer Ziele Willen. Aber den getöteten Soldaten und Zivilisten bringt das höhere Ziel keinen Nutzen mehr. Sie hätten nur gerne ihr einziges Leben behalten. Und Mütter und Väter hätten nicht Trauer und Kummer sondern Freude und Glück erleben wollen. Und fremdes Leben ist nicht weniger wert als das eigene.

Ich denke, Präsidenten, Regierungen und Parlamente verlieren dann ihre Legitimation, wenn sie nicht bereit oder in der Lage sind, die Beziehungen zu anderen Staaten, den „Feind“ eingeschlossen, mit friedlichen Mitteln zu ordnen.

Ich werde meine Kinder schützen und ich bin mir sicher, dass ich nicht der einzige bin.

Vorweihnachtszeit

Liebe Leserinnen und Leser,

jetzt ist es allerhöchste Zeit für eine Vor- Weihnachtsbotschaft.

Hier ist sie:

Vorweihnachtszeit   

Nun ist es schon wieder Vorweihnachtszeit,

obwohl es draußen nur regnet, nicht schneit.

Und mancher Gedanke eilt weit voraus,

zur Heiligen Nacht, zum Neujahrsschmaus.

Auch klopft ganz zaghaft die Überlegung an,

was ich im neuen Jahr besser machen kann.

Na klar, ich werf nicht mehr alles weg,

und repariere, wo es erfüllt seinen Zweck.

Fange zum Beispiel gleich heute an

dass die kaputte Lichterkette wieder leuchten kann.

Nach langem Suchen ist der Fehler entdeckt,

ein Kabel gerissen, einfach perfekt.

Ich hole mein Werkzeug, Lötkolben, Zinn,

nach weiteren Stunden zeig der Aufwand Sinn.

Die Kette leuchtet schöner als eh und jeh.

Und ein Päckchen weniger kommt per Flug an die Spree.

Auch das Einkaufen muss anders gehen,

ich nehme das Fahrrad, das Auto bleibt stehen.

Gleich morgen fang ich damit an,

weil das Ändern sofort beginnen kann.

Ein Blick aus dem Fenster zeigt, es ist so weit:

Es hat  Gott sei Dank doch noch geschneit.

Ich lauf mit dem Besen sogleich hinaus,

und fege den  Schnee auch vor dem Nachbarhaus.

Damit die Nachbarin sich über mich freut,

hab ich heute  keine Mühe gescheut.

Dann halte ich inne und mir wird klar,

das sind meine Vorsätze  vom letzten Jahr!

Die Gemeinde hat geantwortet:

Kurz nachdem mir die in Lappland auf einer wissenschaftlichen Konferenz gestellte Frage zuging (siehe der vorangegangene Beitrag), hat die Gemeinde geantwortet. Ich werde nachfolgend einen Auszug aus der Niederschrift der Gemeindevertretersitzung vom 16.10.2023 zur Verfügung stellen. Die Niederschrift kann im „Ratsinformationssystem“ der Gemeinde Ahrensfelde nachgelesen werden.

Was hat nun die Gemeinde geantwortet?

Sie wird – zumindest derzeit – nicht Teil der Lösung sein.

„zu 17 Behandlung einer Bürgerpetition vom 10.05.2023 an die Gemeindevertretung Ahrensfelde – Förderung der Grundwasserneubildung im Gemeindegebiet PE-2023/2760

Herr Seiler verlässt kurzzeitig den Saal und ist deshalb während der Abstimmung nicht anwesend. Herr Schwarz berichtet von einer im Bauausschuss gezeigten Präsentation, welche baulichen Investitionsmaßnahmen seit 2018 in der Gemeinde vorgenommen wurden. Die Mitglieder des Ausschusses waren sich einig, dass kein weiterer Handlungsbedarf besteht. In der Gemeinde wird ein umfassendes Regenwassermanagement betrieben. Der Niederschlag wird entweder in Rigolen-Systeme oder in Gräben und Gewässer II. Ordnung abgeleitet, jedoch nicht in die Kanalisation. Frau Schenderlein hat Interesse an der Präsentation und bittet, diese auch den anderen Mitgliedern der Gemeindevertretung zur Verfügung zu stellen. Die Versendung der Präsentation per E-Mail sichert Herr Schwarz zu. Frau Hübner bittet die Mitglieder der Gemeindevertretung um Abstimmung, ob sie der Empfehlung des Bauausschusses folgen und ebenfalls keinen weiteren Handlungsbedarf sehen.

Beschlussantrag:

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Ahrensfelde stellt fest, dass es bezüglich der Grundwasserförderung im Gemeindegebiet Ahrensfelde keinen Handlungsbedarf“

Abstimmung: anwesend 18, ja 17, 1 Enthaltung

„zu 18 Behandlung einer Bürgerpetition vom 25.09.2023 an die Gemeindevertretung Ahrensfelde – Einsatz weiterer mobiler Wassertanks PE-2023/3029

Herr Schwarz fasst zusammen, welche Idee Herr Hübner mit seinem Antrag verfolgt. Es sollen Wassertanks auf Paletten mittels Hänger durch das Gemeindegebiet gefahren werden, um die Versorgung der zum Teil abseits gelegenen gemeindlichen Bäume abzusichern. Auch sollte, laut Herrn Hübner, die Priorität der Gemeinde grundsätzlich auf dem Gießen und nicht dem Mähen von Grünflächen liegen. Die Gemeinde verfügt über 1.000 Liter-Behälter mit Pumpe, die pro Tag drei bis vier Mal befüllt werden können, um die jungen Ansatzbäume während der Hitzeperioden zu bewässern. Insgesamt gab es im Jahr 2022 elf und im Jahr 2023 sieben Tageseinsätze. Bei ausgewachsenen Bäumen ist eine solche Maßnahme sinnlos und auch personell nicht umsetzbar. Die bisher verwendeten Gießsäcke bei Jungbäumen sind fachlich umstritten, da es oft zu Fäulnisbildung, Pilzbefall und anderen Krankheiten kommt. Von mit der Ansatzpflege beauftragten Firmen wird die Gewährleistung abgelehnt, wenn Gießsäcke zum Einsatz kommen. Aus Sicht des Grünflächenamtes und des Bauhofes besteht keine Notwendigkeit, mehr Equipment anzuschaffen. Des Weiteren ist die Verwaltung personell nicht in der Lage, die gewünschte Maßnahme bei ausgewachsenen Bäumen zu gewährleisten. Frau Hübner bittet die Verwaltung, diese Aspekte auch gegenüber den Baumpaten zu erklären. Sie bittet die Mitglieder der Gemeindevertretung um Abstimmung, ob den von Herrn Schwarz vorgetragenen Argumenten gefolgt werden soll, dass a) keine Notwendigkeit besteht und b) kein Personal zum Gießen aus weiteren mobilen Wassertanks vorhanden ist.

Beschlussantrag:

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Ahrensfelde sieht keine Notwendigkeit und es als personell nicht umsetzbar an, ein weiteres Fahrzeug als mobilen Wassertank zum Gießen von Bäumen im Gemeindegebiet zum Einsatz zu bringen bzw. hierfür ein Fahrzeug auszurüsten.“

Abstimmung: anwesend 19, 18 ja, 1 Enthaltung

„zu 19 Behandlung einer Bürgerpetition vom 25.09.2023 an die Gemeindevertretung Ahrensfelde – Übernahme der Aufgaben des Klimaanpassungsmanagers durch eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe PE-2023/3030

Frau Hübner bittet Herr Knop, aus personalrechtlicher Sicht Stellung zu nehmen. Das Bundesprogramm sah für das Projekt einen Zeitraum über sieben Jahre vor. Es war eine Ingenieurstelle (E10) mit einem Personaleinsatz von 40 Wochenstunden, den Kosten für das Equipment und die Umsetzung geplant, so Herr Knop. Sinn und Zweck eines Klimamanagers ist die Erstellung eines umsetzbaren Konzeptes. Die Übernahme der Aufgaben durch Ehrenamtliche hält er für nicht leistbar, da es sich um keine studierte Fachkraft handelt, trotzdem Kosten verursacht werden für die Anschaffung von Literatur und Materialien sowie Fortbildungen notwendig sind. Die Handlungsempfehlungen müssen umgesetzt werden, Begleitung und Kontrolle durch die Verwaltung wären nötig. Er hält den Antrag für nicht umsetzbar. Abstimmungsergebnis anwesend ja nein Enthaltung ausgeschlossen 18 17 0 1 0 Abstimmungsergebnis anwesend ja nein Enthaltung ausgeschlossen 19 18 0 1 0 Seite: 20/22 Herr Schwarz stimmt Herrn Knop zu und sagt, eine beratende Tätigkeit, von der die Petition ausgeht, war im Fördermittelantrag nicht enthalten. Quantitative und qualitative Anforderungen an den/die Klimaanpassungsmanager/in übersteigt das ehrenamtlich Leistbare. Frau Hübner bittet die Mitglieder der Gemeindevertretung um Abstimmung zum Umgang mit dem Antrag.

Beschlussantrag:

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Ahrensfelde beschließt, den Aufgabenbereich des Klimaanpassungsmanagers, soweit dessen Aufgabe in einer beratenden Tätigkeit besteht, an eine ehrenamtlich tätige Arbeitsgruppe zu übertragen. Im Amtsblatt der Gemeinde ist ein entsprechender Aufruf an die Einwohner der Gemeinde zu richten, um Interessierte für eine solche Arbeitsgruppe zu gewinnen.“

Abstimmung: anwesend 19, nein 19

„zu 20 Behandlung einer Bürgerpetition vom 25.09.2023 an die Gemeindevertretung Ahrensfelde – Pflanzung von Bäumen im Gemeindegebiet PE-2023/3031

Im Mai 2021 gab es bereits einen Fraktionsantrag, erinnert Herr Schwarz. Die Gemeinde sollte sich verpflichten, 100 Bäume zu pflanzen. Der Antrag wurde seinerzeit ausführlich diskutiert und die Voraussetzungen erörtert. In der Praxis stellte sich heraus, dass die Gemeinde es lediglich schafft, 30 bis 40 Bäume pro Jahr auf öffentlichem Land zu pflanzen. Um die Anzahl zu erhöhen und die Möglichkeit zu schaffen, Pflanzungen auch auf privaten Grundstücken zu ermöglichen, wurde ein weiterer Antrag zur Pflanzung von Geburtsbäumen eingereicht. Die Richtlinie gilt seit Februar 2022, jeder kann auf seinem Privatgelände einen Baum zur Geburt seines Kindes pflanzen. Herr Schwarz führt auf, welche Pflanzungen seit 2018 in der Gemeinde vorgenommen wurden.

2018 – 62 Bäume, Kosten ca. 55.000 €

2019 – 26 Bäume, Kosten ca. 25.000 €

2020 – 48 Bäume, Kosten ca. 40.300 €

2021 – 24 Bäume und 110 m Hecken, Kosten ca. 21.000 €

2022 – 31 Bäume und 6.000 Setzlinge (am Sportplatz als Aufforstungsmaßnahme), 18.000 €

2023 – bis jetzt 35 Bäume, 50 Sträucher und 20 m Hecken, Kosten ca. 24.000 €

2024 – geplant sind 50 Hochstämme (z.T. aus Ausgleichsmaßnahmen des Kaufparks Eiche)

Es ist zu erkennen, dass die Vorgabe von 30 bis 40 Bäumen/Hecken pro Jahr durch die Gemeinde erfüllbar ist. Frau Tietz berichtet, dass der Ortsbeirat auch Aktivitäten entwickelte. Heute gab es ein Treffen mit dem Landesbetrieb wegen der Eichner Chaussee, dort sollte die Allee fortgeführt werden. Neue Bäume zu pflanzen ist unter Umständen nicht so einfach, da sich Abstandsflächen änderten. Zwischenzeitlich wurden illegal Bäume auf dem Gebiet des Landesbetriebes gepflanzt, die wieder entfernt werden müssen. Zunächst muss er prüfen, ob eine zusätzliche Fläche aufgeforstet werden kann. Dafür ist eine Kontaktaufnahme mit den Bauern notwendig . Sie schlägt vor, dem Petenten in einem Antwortschreiben als Anregung zur Kommunikation mitzuteilen, er möge bitte Kontakt mit der Verwaltung, ortsansässigen Gremien (wie dem Ortsbeirat) und der Ortsvorsteherin aufnehmen, um zu erfahren, welche Möglichkeiten der Umsetzung es gibt. Natürlich erfolgen Baumpflanzungen dort, wo Platz ist. Frau Laqua bestätigt, dass auch in Blumberg immer geschaut wird, wo Pflanzungen möglich sind. Sie schlägt vor, beim von allen gewünschten Ausbau von Rad-/Wanderwegen parallel nach Bepflanzungsmöglichkeiten zu schauen. Gerade an Radwegen ist vermehrt zu prüfen, ob eine Heckenpflanzung vorgenommen werden kann, meint Frau Schenderlein. Sie bieten einen wunderbaren Wind- und Staubschutz, insbesondere für Radfahrer. Gerade dieser stürmische Sommer zeigte, wie schnell ein Baum umfallen kann. Ihrer Meinung nach sind Hecken dort die bessere Wahl als Hochstämme. Frau Tietz sieht es ebenfalls als sinnvoll an für einen nötigen Luftaustausch, Heckenpflanzungen vorzunehmen. Frau Hübner fragt die Mitglieder der Gemeindevertretung, ob die Petition in weiteren Ausschüssen beraten werden soll oder ob die von der Gemeinde unternommenen Maßnahmen als ausreichend angesehen werden. Die Gemeindevertretung ist sich einig, dass die jährlichen Maßnahmen in Ahrensfelde völlig ausreichend sind.

Beschlussantrag:

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Ahrensfelde beschließt, in den Jahren 2024 und 2025 auf dem Begleitgrün an Wegen und Straßen im Gemeindegebiet, an Parkflächen sowie an öffentlichen Plätzen Bäume zu pflanzen, um den teilweise sehr lückenhaften Baumbestand zu ergänzen. Ziel ist es, die bezeichneten Flächen vollständig zur Baumpflanzung zu nutzen. Die Verwaltung wird beauftragt, die Anzahl der Bäume und die Kosten für Pflanzung und nachfolgende Pflege zu ermitteln.“

Abstimmung: anwesend 19, 19 nein

post from Lapland

Who will solve the problem?

I want to talk about a problem that, if I think about it, makes me so angry. It feels like I have the knowledge how to do something in my left hand, and I am a right-handed person, so my right hand has the power to do something. But there is nothing in between that makes my two hands work together.

Or to give you another example: I grew up in a small village just at the border to Berlin, so some people might say that is actually Berlin. But time passes there like it is usual for every small village.

Anyway, we have a problem in that region with declining groundwater levels. You can see that for instance in all those dried out ponds and small lakes. Where used to be water but now just Urtica dioica is growing. Due to climate change, there are shifts in precipitation and higher evaporation during hot summers. But furthermore, a reason is that we drained the whole landscape wherever it used to be wet. First to do agriculture and now to build those one-family houses. And in addition to draining, we sealed the soil surface wherever it used to be green and water could seep into the ground to join the groundwater.

In my opinion a lot of those problems could be solved by small scale actions of municipal councils. But what happens when I go there and address this problem is that they will give me a long explanation saying, we care but you are wrong, and we are doing everything we are obligated to do, so there’s nothing to worry about. And it´s nice that young people like you are interested in what we’re doing here! But you´re wrong.

So, this is the actual right hand I was talking about before and the left hand is holding all those scientific reports that are existing about everything and sometimes about so specific things that will stay in a scientific bubble because most of them are not made for transferring into our daily business. And most of those municipal politicians claim that they know about climate change in general. They just don’t see that it has also something to do with their personal life and the decisions they make. And even if they take a look into a IPCC report it would be just too big and too far to transfer it to our small village.

To put it in a nutshell, I feel like there is a huge gap between scientists and politicians in general and especially on those small-scale levels. The problem is that there is no one and nothing to bridge between them and we’re running out of time. So my question is, who will build that bridge and who will solve the problem?Anmerkung:

03.10.2023 Abisko

Klimaanpassung

sehr geehrte Gemeindevertreterin,

sehr geehrter Gemeindevertreter,

wir bitten Sie, unser nachfolgend formuliertes Anliegen in der Gemeindevertretung zu beraten und darüber zu beschließen. Den Textvorschlag für einen Beschluss stellen wir der Begründung unseres Anliegens voran:

Beschluss:

Die Gemeindevertretung beschließt, den Aufgabenbereich des Klimaanpassungsmanagers, soweit dessen Aufgabe in einer beratenden Tätigkeit besteht, an eine ehrenamtlich tätige Arbeitsgruppe zu übertragen. Im Amtsblatt der Gemeinde ist ein entsprechender Aufruf an die Einwohner der Gemeinde zu richten, um Interessierte für eine solche Arbeitsgruppe zu gewinnen.

Die Stelle des Klimaanpassungsmanagers in der Gemeindeverwaltung konnte bisher nicht besetzt werden. Die auf dem betreffenden Arbeitsgebiet liegenden Aufgaben fallen dadurch jedoch nicht weg, sie bleiben schlimmstenfalls unbearbeitet liegen.

Abhilfe könnte dadurch geschaffen werden, dass interessierte Einwohner sich bereitfinden, in ehrenamtlicher Tätigkeit als Arbeitsgruppe bei der Verwaltung die übertragbaren Aufgaben zu übernehmen. Dies so lange, bis die Stelle besetzt werden kann.

Durch einen Aufruf im Amtsblatt wäre in einem ersten Schritt festzustellen, ob sich Einwohner für eine solche ehrenamtliche Arbeit zur Verfügung stellen. Ist dies der Fall, könnten die zu übernehmenden Aufgaben genau bestimmt und die Zusammenarbeit mit der Verwaltung geregelt werden.  Fachwissen für das zu übernehmende Arbeitsgebiet wäre ganz sicher ein Glücksfall, sollte jedoch nicht  Voraussetzung für die ehrenamtliche Mitarbeit sein. Wichtig wäre nur die Bereitschaft, sich zunehmend fachliches Wissen anzueignen.

Mit freundlichen Grüßen

Wenn Unterstützung nötig wird

sehr geehrte Gemeindevertreterin,

sehr geehrter Gemeindevertreter,

wir bitten Sie, unser nachfolgend formuliertes Anliegen in der Gemeindevertretung zu beraten und darüber zu beschließen. Den Textvorschlag für einen Beschluss stellen wir der Begründung unseres Anliegens voran:

Beschluss:

Die Gemeindevertretung beschließt, im Jahr 2024 ein weiteres Fahrzeug als mobilen Wassertank zum Gießen von Bäumen im Gemeindegebiet zum Einsatz zu bringen und hierfür ein Fahrzeug auszurüsten.

Es wird als bekannt vorausgesetzt, dass die Bäume im Gemeindegebiet zunehmend unter langen Trockenperioden während der Vegetationsphase leiden. Hinzu kommt, dass bei Pflanzung von Bäumen zumindest während der ersten Jahre nach der Pflanzung Unterstützung durch Gießen nötig werden kann.

Die vorhandene Kapazität zum Füllen von Gießsäcken bzw. Wässern von Baumscheiben reicht nicht. Mit einfachen Mitteln könnte die Kapazität verdoppelt werden. So könnten auf einem Fahrzeuganhänger je nach Zuladungsmöglichkeit Wassertanks auf Paletten (diese sind für schmales Geld auch gebraucht erhältlich) gestellt und befestigt werden. Die Wassertanks haben einen 2 Zoll- Auslauf, eine zusätzliche Pumpe zur Beschleunigung des Auslaufs wäre damit nicht erforderlich.

Die Aufgabenplanung müsste bei absehbar großem Gießaufwand so angepasst werden, dass Gießen beispielsweise Vorrang vor Mähen hat. Das Mähen von Grünflächen während längerer Trocken- bzw. Hitzeperioden ist ohnehin nicht sinnvoll, weil dadurch nur die Austrocknung der Böden verstärkt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus und Jeannette Hübner

Bäume für die Gemeinde

sehr geehrte Gemeindevertreterin,

sehr geehrter Gemeindevertreter,

wir bitten Sie, unser nachfolgend formuliertes Anliegen in der Gemeindevertretung zu beraten und darüber zu beschließen. Den Textvorschlag für einen Beschluss stellen wir der Begründung unseres Anliegens voran:

Beschluss:

Die Gemeindevertretung beschließt, in den Jahren 2024 und 2025 auf dem Begleitgrün an Wegen und Straßen im Gemeindegebiet, an Parkflächen sowie an öffentlichen Plätzen Bäume zu pflanzen, um den teilweise sehr lückenhaften Baumbestand zu ergänzen. Ziel ist es, die bezeichneten Flächen vollständig zur Baumpflanzung zu nutzen. Die Verwaltung wird beauftragt, die Anzahl der Bäume und die Kosten für Pflanzung und nachfolgende Pflege zu ermitteln.

Es ist gut sichtbar, dass im Gemeindegebiet an Wegen und Straßen sowie an Parkflächen häufig nur vereinzelt Bäume stehen und weite Bereiche mit Bäumen bepflanzt werden können. Es wird hier unterstellt, dass der Nutzen von Bäumen für Natur und Klima bekannt ist.

Um den wirtschaftlichen Aufwand der Pflanzung sowie den Folgeaufwand während der ersten Jahre nach der Pflanzung gering zu halten, sind alternative Möglichkeiten zur Pflanzung von Bäumen im „Container“ mit vorgeschriebenem Stammdurchmesser zu prüfen. Beispielsweise könnten auch Jungpflanzen von ca. 1m Höhe mit einem Verbiss-Schutz am Stamm, einem Holzpflock zur Befestigung und verdunstungshemmender Baumscheibe ausgestattet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Ohne Wasser …

Petition Grundwasserneubildung 10.Mai 2023

Sehr geehrte Frau Hübner,

sehr geehrte Gemeindevertreterin,

sehr geehrter Gemeindevertreter,

wir bitten Sie, unser nachfolgend formuliertes Anliegen in der Gemeindevertretung zu beraten und darüber zu beschließen. Den Textvorschlag für einen Beschluss stellen wir der Begründung unseres Anliegens voran:

Beschluss:

Die Verwaltung wird beauftragt, zur Förderung der Grundwasserneubildung im Gemeindegebiet

1. zu ermitteln, welche Menge des im Gemeindegebiet anfallenden Regenwassers von Verkehrsflächen, kommunalen Flächen, Gewerbeflächen, Landwirtschaftsflächen, Wohnflächen und in sonstiger Weise genutzten Flächen nicht versickert, sondern über Rohrleitungen und Gräben gesammelt und abgeleitet wird. In die Ermittlung ist auch das über Gräben gesammelte und abgeleitete Grundwasser einzubeziehen.

2. eine Satzung zu erarbeiten, die für zukünftige Bebauung von Grundstücken bestimmt, dass das auf den jeweiligen Grundstücken und Verkehrsflächen anfallende Niederschlagswasser vollständig auf den betreffenden Flächen zu versickern ist.

3. einen Maßnahmenplan zu erarbeiten, wie das bisher abgeleitete Niederschlagswasser und Grundwasser der Grundwasserneubildung im Gemeindegebiet zugeführt werden kann. Sofern sich im Umsetzungsprozess Zuständigkeiten anderer Behörden ergeben, sind diese einzubeziehen bzw. zum Handeln aufzufordern. Gleichermaßen ist eine wissenschaftliche Begleitung anzustreben.

Begründung:

Möglicherweise haben Sie noch eine Redensart der Eltern oder Großeltern im Ohr, die da lautete:

“ Ohne Wasser, merkt euch das, wär die Welt ein leeres Fass“. Dahinter verbirgt sich eine sehr alte und nicht zu bestreitende Wahrheit. Jegliche Vegetation braucht Wasser. Der überwiegend benötigte Anteil des Wassers wird von den Pflanzen mit den Wurzeln aus dem Boden aufgenommen. Im Boden muss also Wasser zur Verfügung stehen.

Sie werden denken, “Was will er denn, das wissen doch alle!“ Natürlich, wenn im Garten Wasser fehlt, drehen wir den Schlauch an oder wir fördern das Wasser in unserem eigenen Brunnen zutage und wässern den Rasen. Aber wie geht der Rest der Natur außerhalb unseres Gartens mit dem unbestritten stetig sinkenden Grundwasserspiegel um? Geht uns das überhaupt etwas an?

Aus unserer Sicht kommt es jetzt darauf an, die Grundwasserneubildung im Gemeindegebiet aktiv zu fördern. Das bedeutet in erster Linie, den im Gemeindegebiet fallenden Niederschlag auch im Gemeindegebiet zu versickern. Das wäre ein erster Schritt, um den natürlichen Kreislauf des Wassers in der Natur wieder zu schließen.  Warum? Damit der Boden der Vegetation  auch in Zukunft das benötigte Wasser zur Verfügung stellen kann. Wir können uns weitere Untätigkeit nicht leisten und sollten weitere Untätigkeit auch nicht auf fehlende Zuständigkeiten oder fehlendes Personal stützen. Die Zeit läuft und der Grundwasserspiegel sinkt kontinuierlich weiter.

Die durchzuführenden Untersuchungen sollen die Quellen, Abflussmengen und Abflusswege des anfallenden Niederschlagswassers aufzeigen. Konzepte für eine nachhaltige Rückhaltung des Niederschlagswassers sollten wissenschaftlich begleitet werden und hierfür sind geeignete Partner aus  der Region zu gewinnen. Die Umsetzung wird selbstverständlich auch Geld kosten und liegt  nicht im Förderbereich der Kommunalrichtlinie. Dennoch ist die Rückhaltung und Versickerung des Niederschlagswassers dadurch vorteilhaft, dass Kosten für die Wasseraufbereitung nicht entstehen.

 Anhand eines Beispiels soll hier aufgezeigt werden, dass häufig schon mit einfachen Mitteln positive Effekte erzielt werden können. Der Dorfteich in Mehrow hat gut sichtbar einen hohen Uferbereich und damit einen sehr tief liegenden Wasserspiegel (das war nicht immer so). Selbst nach höheren Niederschlagsmengen und geringer Verdunstung in den letzten Monaten ist der Wasserstand im Dorfteich nicht angestiegen. Das hängt damit zusammen, dass der Ablauf des Dorfteiches ebenfalls sehr tief liegt, dem niedrigen Grundwasserstand offensichtlich angepasst wurde. Steigt der Grundwasserspiegel im Einzugsgebiet des Dorfteiches durch anhaltende Niederschläge an – dieses Ziel sollte angestrebt werden – wirkt der Teich wie ein Meliorationsgraben. Das ansteigende Grundwasser läuft dem Dorfteich zu und wird sofort über den Ablauf weggeleitet. Läge der Ablauf des Dorfteiches höher, würde dadurch Grundwasserneubildung gefördert werden. Der Wasserspiegel könnte auf einem höheren Niveau stabilisiert werden.

Die Veranstalter des Mehrower Varietés wollen übrigens herausgefunden haben, dass der Mehrower Dorfteich am Standort eines Amphitheaters der römischen Antike entstanden ist und weitere Ausbaggerungen wahrscheinlich die Grundmauern dieses antiken Bauwerkes freilegen werden.

Genug gescherzt.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter,

die hier vorgeschlagenen Lösungen zum Umgang mit dem Niederschlagswasser stellen nur einen Teilaspekt einer Gesamtlösung zur Grundwasserneubildung dar.  Weitere Aufgabenfelder liegen in der Begrenzung der gewerblichen und privaten Grundwasserentnahme, der Erschließung von Wegen zur Versickerung von geklärtem Abwasser, der Verhinderung der Austrocknung von landwirtschaftlichen Flächen nach der Ernte sowie der Begrenzung bzw. Vermeidung der Grundwasserabsenkung im Zusammenhang mit Bebauung. Sofern die Verwaltung diese Aufgabenbereiche nicht in ihre Tätigkeit einbezieht und auch keine Initiativen aus der Gemeindevertretung Lösungen fordern, werden wir die Lösung mit weiteren Petitionen einfordern.

 Freundliche Grüße

Weniger „Kulturlandschaft“ – mehr Raum für Natur!

Petition zur  Förderung des natürlichen Aufwuchses an Wegen

Sehr geehrte Frau Hübner,

sehr geehrte Gemeindevertreterin,

sehr geehrter Gemeindevertreter,

wir bitten Sie, unser nachfolgend formuliertes Anliegen in der Gemeindevertretung zu beraten und darüber zu beschließen. Den Textvorschlag für einen Beschluss stellen wir der Begründung unseres Anliegens voran:

Beschluss:

Die Gemeindevertretung beauftragt die Verwaltung, die Bewirtschaftung – den Schnitt – der an Fuß- und Fahrradwege angrenzenden Grünflächen auf eine maximale Breite von 50 cm zu begrenzen. Ergänzend sind auf „freien“ Grünflächen entlang an Fuß- und Fahrradwegen Hecken anzulegen.

Die Begrenzung der Bewirtschaftung der Grünflächen entlang an Fuß- und Fahrradwegen hätte zur Folge, dass sich Pflanzen aller Art  auf ganz natürliche Weise wieder ansiedeln können.

Eine Vielzahl von Tieren würde dadurch zunehmend Lebensraum zurück erhalten.

Eine Störung des Fuß- und Fahrradverkehrs würde nicht entstehen.

Mit Folgekosten ist nicht zu rechnen.

Auf ganz natürliche Weise könnte somit ein Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt geleistet werden.

Oder anders herum ausgedrückt, könnte so der Verdrängung von Pflanzen und Tieren durch Bebauung bzw. durch Schaffung von „genormten Kulturlandschaften“ entgegengewirkt werden.

Worauf der Vorschlag gerichtet ist, soll kurz an zwei Beispielen erläutert werden.

1. Vom Ortsteil Eiche nach Blumberg verläuft der Mehrower Weg / Blumberger Weg / Mehrower Landweg. Entlang dieses Weges könnte der Schnitt der angrenzenden Grünflächen mühelos auf maximal 50 cm begrenzt werden. Die bereits vorhandenen Hecken und Bäume könnten im Bereich von „Freiflächen“ zur Unterstützung des natürlichen Aufwuchses durch Ansiedlung geeigneter Heckenpflanzen ergänzt werden.

2. Entlang der Lindenberger Straße / Ahrensfelder Straße verläuft zwischen Ahrensfelde und Lindenberg der Fahrradweg westlich der Fahrbahn. An beiden Seiten des Fahrradweges könnte der Schnitt der angrenzenden Grünflächen auf maximal 50 cm begrenzt werden. In wenigen kurzen Abschnitten befinden sich an der Westseite des Fahrradweges bereits Hecken, die durch Pflanzung auf die gesamte Länge des Fahrradweges erweitert werden sollten. Neben so entstehendem Lebensraum für weitere Pflanzen und Tiere könnte die Winderosion auf den angrenzenden großen Feldflächen verringert und auch den Nutzern des Radweges Schutz vor Wind geboten werden.

Durch eine vorausgehende  Standortuntersuchung könnten die  geeigneten heimischen Heckengehölze bestimmt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Hallo Paul,

Du wolltest wissen, wie die Sache mit dem Feuerwerksverbot ausgegangen ist?

Ist einfach enttäuschend, die Verwaltung hat den kurzen Weg in die fehlende Zuständigkeit gewählt. Das ist nach der Feuerwerks-VO auch zutreffend. Der längere Weg wären die Möglichkeiten nach dem Recht der Gefahrenabwehr. Darüber wurde der Mantel des Schweigens gedeckt, ist nicht aufgefallen.

Übrigens taumelt der Umweltzustandsbericht auch schon über dem Papierkorb, die Verwaltung hat in der Sitzung der Gemeindevertretung am 20. Februar dargelegt, dass die Gemeinde für die Erhebung der meisten Umweltdaten nicht zuständig ist. Ist eben der kurze Weg. Die Sache kommt im März zur Beratung in den zuständigen Ausschuss –  unter Aufsicht der Verwaltung.

Du merkst schon, ich bin nicht gerade gut gelaunt, ist halt so.

Ich werde berichten!

PV- Anlagen auf die Dächer!

Petition

Sehr geehrte Frau Hübner,

sehr geehrte Gemeindevertreterin,

sehr geehrter Gemeindevertreter,

wir bitten Sie, unser nachfolgend formuliertes Anliegen in der Gemeindevertretung zu beraten und darüber zu beschließen. Den Textvorschlag für einen Beschluss stellen wir der Begründung meines Anliegens voran:

Beschluss:

Zur Sicherung der globalen Klimaschutzziele der Bundesrepublik Deutschland wird die Gemeinde Ahrensfelde in den Bebauungsplänen mit Wirkung ab dem 01.07.2023 verpflichtende Festsetzungen aufnehmen, welche die Voraussetzungen zur Erzeugung erneuerbarer Energien schaffen. Dies betrifft einerseits die Ausrichtung von Gebäuden, die Gestaltung der Gebäude und die Verpflichtung zur Errichtung von Photovoltaik Anlagen.  Die Verwaltung wird beauftragt, eine kommunale Satzung zu erarbeiten, welche die Einzelheiten zur Umsetzung des Beschlusses regelt.

Begründung:

Die Gemeinde trägt im Rahmen ihrer kommunalen Selbstverwaltung Verantwortung für den allgemeinen Klimaschutz (§ 5 Abs. 1 BauGB). Eine gestalterische Möglichkeit zur Wahrnehmung dieser Verantwortung ergibt sich aus der Festsetzungsbefugnis nach § 9 Abs. 1, Ziff. 23 b BauGB, ergänzend § 2 EEG 2023. Diese Vorschrift aus dem BauGB räumt der Gemeinde das Recht ein, in Bebauungsplänen verpflichtende Anordnungen zur Errichtung von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer  Energien und der Schaffung der hierfür nötigen baulichen Voraussetzungen zu treffen.

Der städtebauliche Grund für verpflichtende Anordnungen zur Errichtung von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien ergibt sich, wie bereits ausgeführt, aus der Verantwortung der Kommunen für den globalen Klimaschutz. Die Erzeugung und Nutzung von Strom aus Photovoltaikanlagen führt zur Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen bei der Stromerzeugung aus Basis fossiler Brennstoffe. Das EEG 2023 regelt verbindliche Ziele u. a. für den Ausbau der Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen. Die Umsetzung der Zielstellungen aus dem EEG 2023 kann nur in den Kommunen erfolgen.

Kritiker der hier vorgeschlagenen Lösung wenden regelmäßig ein, dass aus dem Baurecht keine Verpflichtung zum Betreiben der Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien hergeleitet werden kann. Daraus wird dann geschlussfolgert, dass entsprechende Festsetzungen in Bebauungsplänen nur Kosten und keinen Nutzen bringen und deshalb abzulehnen sind. Praktisch geht jedoch das Risiko, dass eine installierte Photovoltaikanlage nicht betrieben wird, gegen Null. Angesichts steigender Energiepreise und der Laufzeit von Photovoltaik- Anlagen ist die Stromerzeugung zur eigenen Nutzung  kombiniert mit der Möglichkeit zur Netzeinspeisung nicht verbrauchter Energie ein sicherer Weg zur Kostenentlastung.

Andererseits sollten auch von der Verwaltung Wege aufgezeigt werden, wie der Bau und die Bewirtschaftung von PV-Anlagen über kommunale Energieversorger bzw. hierauf spezialisierte Unternehmen umgesetzt werden kann. Die Erarbeitung zielführender Lösungen setzt die hierfür erforderliche Bereitschaft voraus.

Ein Blick nach vorn zeigt, dass in acht Jahren 80 % des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren, treibhausgas-neutralen Quellen bereitgestellt werden muss (§2 EEG 2023). Diese Zielsetzung sollte ohne weiteren Flächenverbrauch angestrebt werden. Das bedeutet, bei weiterer Bebauung von Flächen diese gleichzeitig zur Stromerzeugung zu nutzen.

Freundliche Grüße

13. Februar 2023

Umweltdaten müssen zukünftig Grundlage für Entscheidungen der Gemeinde werden

Petition „Umweltzustandsbericht“

Sehr geehrte Frau Hübner,

sehr geehrte Gemeindevertreterin,

sehr geehrter Gemeindevertreter,

wir bitten Sie, unser nachfolgend formuliertes Anliegen in der Gemeindevertretung zu beraten und darüber zu beschließen. Den Textvorschlag für einen Beschluss stellen wir der Begründung unseres Anliegens voran:

Beschluss:

Die Gemeindevertretung beauftragt die Verwaltung, in regelmäßigen Abständen einen Umweltzustandsbericht zu erarbeiten und zu veröffentlichen. Der Umweltzustandsbericht soll auf der Grundlage der zur Verfügung stehenden Umweltdaten und Umweltinformationen die Teilbereiche Boden, Grundwasser, Oberflächengewässer, Natur (Baumbestand, Wald, Brachland und Artenvielfalt in Flora und Fauna), Landwirtschaft, Siedlungsraum (Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsflächen), Luft, Lärm und Licht umfassen. Bei der Beschreibung des Ist- Zustandes ist jeweils auf zentrale Vorgaben der EU bzw. der Bundesrepublik Deutschland Bezug zu nehmen, beispielsweise zu den Zielstellungen des Landverbrauches, dem Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft, den Vorgaben zur Unterschutzstellung von Flächen zur Erhaltung der Artenvielfalt, zur alternativen Energieerzeugung, zur Reduzierung von Lärm usw.. Der Umweltzustandsbericht soll die zum Schutz von Umwelt und Klima erforderlichen Maßnahmen aufzeigen.

Begründung:

Die Gemeinde Ahrensfelde muss im Rahmen ihrer Aufgaben und Zuständigkeit für den Schutz der Umwelt sorgen. Die Wahrnehmung dieser Aufgabe setzt eine regelmäßige Erfassung des Zustandes unserer Umwelt auf Basis der zur Verfügung stehenden Umweltdaten und Umweltinformationen voraus. Hierbei kann es auch erforderlich werden, dass weitere Daten durch Messung erhoben werden müssen. Erst die Kenntnis des Zustandes unserer Umwelt macht es der Gemeinde möglich, die vor uns stehenden Aufgaben konkret zu bestimmen, Lösungen zu erarbeiten und deren Umsetzung zu planen und wirtschaftlich abzusichern. Große Bedeutung kommt auch der Veröffentlichung des Umweltzustandsberichtes zu.

Die Bezeichnung Umweltzustandsbericht dient einerseits der Abgrenzung zu Umweltberichten nach den Vorschriften des Baugesetzbuches, andererseits soll die Zustandsbeschreibung hervorgehoben werden.

Sofern der Umweltzustandsbericht mehrfach fortgeschrieben wurde, können Aussagen zu Tendenzen abgeleitet werden. Denkbar ist auch eine Erweiterung oder Veränderung der zu betrachtenden Größen.

Die Erarbeitung von Maßnahmen zum Schutz der Umwelt ist auf diejenigen zu beschränken, welche in den Aufgaben- und Zuständigkeitsbereich der Gemeinde fallen. Bei Handlungsbedarf außerhalb des Zuständigkeitsbereiches der Gemeinde sind die zuständigen Behörden zu unterrichten und zum Handeln aufzufordern.

Freundliche Grüße

Hallo Paul,

Hier ist mein erster Vorschlag für das Jahr 2023:

An die Gemeindevertretung der Gemeinde Ahrensfelde

Lindenberger Straße 1

16356 Ahrensfelde

Petition

Sehr geehrte Frau Hübner,

sehr geehrte Gemeindevertreterin,

sehr geehrter Gemeindevertreter,

ich bitte Sie, mein nachfolgend formuliertes Anliegen in der Gemeindevertretung zu beraten und darüber zu beschließen. Den Textvorschlag für einen Beschluss stelle ich der Begründung meines Anliegens voran:

Beschluss

Im Gemeindegebiet der Gemeinde Ahrensfelde ist mit sofortiger Wirkung das Zünden von Feuerwerkskörpern aller Art im Freien untersagt. Dieses Verbot gilt ab sofort für alle Tage eines jeden Jahres, auch für Silvester. Genehmigungen für privates oder öffentliches Feuerwerk werden nicht mehr erteilt.

Sie werden denken, das geht ja überhaupt gar nicht! Aber legen Sie das Blatt nicht gleich aus der Hand, lesen Sie doch erst mal weiter.

Über Sinn und Unsinn von Feuerwerk wurde schon ausreichend gestritten und argumentiert und es sprechen mittlerweile mehr Argumente gegen das Feuerwerk als dafür. Wer will aber schon gerne darüber bestimmen, andere Menschen zu beschränken, ihrer Lebensfreude Ausdruck zu geben?

Aber: Haben Sie eine Vorstellung davon, wie der Hund Ihres linken Nachbarn leidet, wenn Ihr rechter Nachbar anlässlich seines 50. Geburtstages ein Feuerwerk in seinem Garten zündet? Natürlich genehmigt. Die Nachbarin übrigens leidet dann ebenso. Oder haben Sie schon mal gesehen, wie eine Amsel aus einem Baum einfach so herausfällt, wenn eine Silvestergesellschaft gegen Mitternacht auf dem nahegelegenen Parkplatz den ersten Böller zündet? Und wie die Amsel dann völlig verstört und verwirrt davonflattert, gegen eine Hauswand prallt und mit gebrochenem Genick zu Boden fällt? Würden Sie das Futterhäuschen Ihres Nachbarn, in dem zwei Blaumeisen gerade Sonnenblumenkerne picken, in Vorfreude auf den Jahreswechsel mit einem Knaller bewerfen? Natürlich nicht. Aber was macht das für einen Unterschied, einen Böller einfach so in die Landschaft zu werfen, vor die nächste Hecke oder anders wohin? Irgendwo in der Nähe muss sich die Blaumeise verstecken, weil sie auch am Tag nach Silvester Hunger hat. Das Futterhäuschen mit den Sonnenblumenkernen ist jeden Tag ihr Ziel. Der Unterschied ist nur: Sie haben die Blaumeise, die sich versteckt hält, nicht gesehen. Wissen Sie, ob die Blaumeise Ihren Freudenausbruch zum Jahreswechsel  überlebt hat?

Sie werden jetzt denken, was soll der Unsinn, ich knalle schon seit vielen Jahren nicht mehr in der Gegend herum. Das ist auch sehr vernünftig.

Und dennoch: Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viele Menschen mit Atemwegserkrankungen an den Tagen um Silvester besonders leiden? Oder wie viele Menschen einfach nur Angst haben vor dem Höllenlärm? Haben Sie eine Ahnung davon, wieviel Feinstaub und CO2 in der Silvesternacht in die Luft geschleudert werden, einfach so aus Lebensfreude? Alle Welt kämpft um die Verringerung von Feinstaub- und CO2– Emissionen, in allen Parteiprogrammen kann man darüber etwas lesen und auch in der Neujahrsbotschaft im Amtsblatt. Und an einem Tag im Jahr vergessen wir das alles?

Sie werden jetzt vielleicht denken, ja, aber… Was sollen meine Nachbarn, Kollegen und Jugendfreunde aus dem Sportverein denken, wenn sie mitbekommen, dass ich mich für ein Feuerwerksverbot einsetze? „Na Wolfgang, halt mal die Bälle flach, nun sei mal nicht so streng mit uns, da haben wir doch  schon ganz andere Sachen geschaukelt.“ Und da ist noch was: Es könnte in der Zukunft möglicherweise, nein, ganz sicher Wählerstimmen kosten, wenn Nachbarn und Freunde herausfinden, dass ich für ein Verbot …, nein, das geht überhaupt nicht.

Und an dieser Stelle will ich Folgendes vorschlagen: Sprechen Sie in der Gemeindevertretung mal ganz in Ruhe über Sinn und Unsinn von Feuerwerk, und wenn alle Gemeindevertreter dem Beschluss zustimmen, würde keiner Fraktion – sollte es einen Zusammenhang zwischen Abstimmungsverhalten und Wählerstimmen bei der nächsten Wahl zur Gemeindevertretung geben – ein Nachteil entstehen, weil alle Gemeindevertreter  – also einstimmig das Ende des Feuerwerks beschlossen hätten. Stellen Sie sich das einmal vor, und es ist überhaupt nicht kompliziert oder unlösbar.

Und stellen Sie sich auch noch vor: Sie hören am 1. Januar 2024 beim Frühstück in den  Nachrichten vom RBB, was die Feuerwehr in der Silvesternacht alles leisten musste und was so passiert ist: Soundso viele Einsätze wegen Bränden und Unfällen, sieben abgerissene Finger, ein Ohr fehlt und eine ganze Hand.  Und sie lehnen sich zurück und denken: Kein einziger Vorfall in unserer Gemeinde. Und wie schön war das, als  die Nachbarn  sich Mitternacht auf der Straße getroffen haben, um mit einem Gläschen Sekt anzustoßen. Stellen Sie sich vor: dann stimmte die Frau Ihres linken Nachbarn ein Lied an, zwei  weitere Nachbarinnen stellten sich zu ihr und sie sangen gemeinsam “ I have a dream, a song to sing“. Am Morgen hing  kein Raketenleitwerk aus Ihrer Dachrinne heraus, es lagen nicht die zerplatzten Papphülsen in ihrem Garten und auch nicht die Tausend kleinen Foliensternchen und – Herzen auf der Wiese Ihres Vorgartens. Einfach herrlich. Stellen Sie sich das einmal vor, und Sie haben das bewirkt. Und Ihren Nachbarn wird es nicht anders als Ihnen gehen.

Und als es so still war, hätte man meinen können, die Engelschöre zu hören. Vielleicht waren es auch die Nachbarn aus Mehrow. Schon vor mehr als zweitausend Jahren hörten Maria und Josef, nachdem ihr Kind geboren war, die Engelschöre. So wird es in den Liedern besungen. Und schon Maria und Josef beugten sich schützend über ihr Kind und sorgten sich um die Tiere im Stall. Auch wenn es nicht überliefert ist, so ist es dennoch sicher, dass Josef zum Neuen Jahr nicht vor den Stall trat, um Raketen und Böller abzufeuern. Er war ganz sicher mit Freude und auch mit Sorge um die Seinen erfüllt.

Tagesordnungspunkt 7

„Beratung zur Umgestaltung des Rathausplatzes – Vorstellung des Konzeptes durch das Büro Naturgarten Potsdam“ 

Die beauftragte Landschaftsarchitektin Frau Froese-Genz stellte das Konzept zur Umgestaltung des Rathausplatzes am 28. November 2022 in der Ortsbeiratssitzung Ahrensfelde vor. Das Konzept entwickelte sie nach den Vorgaben des Ortsbeirates Ahrensfelde zur Nutzung des Rathausplatzes.

Aus urheberrechtlichen Gründen kann die von der Architektin vorgestellte Skizze hier nicht veröffentlicht werden. Jedoch lässt sich die vorgestellte Lösung zur Umgestaltung mit einem Satz beschreiben:

Es sollen vier Streifen „Schotterwiese“ – jeweils zwei Meter breit – quer über den Rathausplatz verlegt werden.

Die Architektin erläuterte, dass die vorgeschlagene Blühwiese wegen der Trockenheit nicht so üppig wachsen werde, zweimal im Jahr gemäht werden sollte und die Flächen auch wie bisher befahren  bzw. mit einem Festzelt überbaut werden können.

Das ist schon alles.

In einem Nebensatz merkte die Architektin noch an, dass es sinnvoll sei, entlang der Rathausfassade Bäume zu pflanzen, damit diese sich im Sommer nicht so stark aufheizen kann.

Hier griff der Ortsvorsteher konsequent ein – solche Überlegungen seien nicht beauftragt gewesen. Dafür gäbe es gute Gründe. Die Feuerwehr könne nämlich mit der Drehleiter nicht das Dach des Rathauses erreichen, wenn Bäume im Wege stünden. Das sei mit den Wehrleitern alles schon durchgesprochen. Im Übrigen würde es mindestens 20 Jahre dauern, bis die gepflanzten Bäume Schatten spenden würden. Bäume sind somit unnütz. Und im Jahr 2025 wird Platz für ein Festzelt 20m mal 40m benötigt, 5000 Ahrensfelder:innen wollen dann feiern.

Der Gestaltungsvorschlag von Frau Froese-Genz – das kam in den Wortmeldungen und Nachfragen der Ortsbeiräte zum Ausdruck – fand mehrheitlich Zustimmung. Ein junger Mann lediglich wandte ein, dass es im Sommer auf dem Rathausplatz so unerträglich heiß sei, dass man sich dort nicht aufhalten könne. Schon deshalb wären Bäume wichtig. Dieser Einwand wurde mühelos übergangen.

Die Zuschauer auf den Gästeplätzen hatten kein Rederecht.

Und auch das gehört noch zum Thema: 

 Der Ortsvorsteher hat in seinem Bericht darauf hingewiesen, dass es auf dem Weihnachtsmarkt, so wie geplant, ein Feuerwerk geben wird. Trotz unfairer Gegenargumente. Alle Erwägungen zum Schutz von Natur und Umwelt wie auch die Erinnerung  an den christlichen Weihnachtsgedanken werden das Feuerwerk nicht verhindern. Das Volk wünscht ein Feuerwerk.

Ich habe in der Nacht nach der Sitzung sehr schlecht geschlafen. Immer musste ich mir vorstellen, was Paul zu diesem Ergebnis sagen wird. Und er wird mich fragen, wieso ich zu diesem ganzen Schwachsinn geschwiegen habe. Und ich werde antworten müssen, ich hatte kein Rederecht – so sind die regeln. Und er wird mir vorhalten, dass es darauf wohl nicht ankommt, es ginge um seine Zukunft, nicht um meine.

Ja.

Anmerkung:

Zwei der geplanten Schotterstreifen liegen bereits auf dem Rathausplatz. In den letzten 10 Jahren wollte sich dort jedoch kein „Grün“ ansiedeln. Warum eigentlich nicht?

Tagesordnungspunkt 9

Im Ortsteilzentrum Ahrensfelde wird am Montag – nach Umstellung auf die Sommerzeit – genau nach einem Jahr erneut das Thema Gestaltung des Rathausplatzes aufgerufen. Die für die Zuschauer bereitgestellten Stühle sind alle besetzt.

Der Ortsvorsteher erläutert kurz das alternativlose Nutzungskonzept des Rathausplatzes. Dieser sei, so wie er gestaltet wurde, nicht besonders schön, würde aber genau so gebraucht als Parkplatz für Seniorenveranstaltungen, für den Weihnachtsmarkt, für Großveranstaltungen, für das „Mammamobil“ und die Feuerwehr.

Als Erster erhielt ein junger Mann, so um die zwanzig, aus der vorderen Zuschauerreihe das Wort.

Er bedankte sich und sprach absolut ruhig und sachlich darüber, dass auch wir in Ahrensfelde bei der Nutzung der Gemeindeflächen zu anderen Lösungen finden müssen, deren Notwendigkeit dem Einzelnen häufig gar nicht bewusst ist. Alte Muster dominieren: Die Räume im Rathaus heizen sich im Sommer auf  – wir bauen einfach eine Klimaanlage ein, der Strom kommt aus der Steckdose: oder, es regnet lange nicht- wir drehen den Wasserhahn auf und gießen unseren Rasen. Ein wenig provokant fügt er mit Blick auf die Mitglieder des Ortsbeirates hinzu, dass es seine Generation  sei, die am längsten von den Klimaveränderungen und deren Folgen betroffen sei.

Unruhe entsteht bei den Ortsbeiräten und einigen Zuschauern.

Dann fährt der junge Mann fort, dass wir Lösungen finden müssen, wie das Wasser, das wir aus dem Boden entnehmen, dort wieder hineinkommt und das CO2, das wir in die Atmosphäre entsorgen, dort wieder herauskommt. Jeder Autofahrer weiß: wenn der Tank leer ist, muss Benzin nachgefüllt werden. Wasser kommt aus dem Wasserhahn. Aber das Grundwasser ist begrenzt.

Wenn im Raum die Konzentration an CO2  zu hoch wird, lüften wir. Die Atmosphäre können wir jedoch nicht lüften.

 Der Ortsvorsteher unterbricht den jungen Mann. Das wissen hier alle im Raum, das sei nichts Neues und derartige Ausführungen würden auch viel zu weit führen. Das sei jetzt genug und im Übrigen: wenn der Einreicher der Petition vor einem Jahr in die Sitzung des Ortsbeirates gekommen wäre, als das Thema schon einmal auf der Tagesordnung stand, hätte die Sache lange erledigt sein können.

Der junge Mann wartet geduldig das Ende der Ausführungen des Ortsvorstehers ab und bittet, nun fortfahren zu dürfen.

Praktisch ginge es ihm darum, Bäume auf dem Rathausplatz zu pflanzen, damit dieser sich nicht im Sommer so unerträglich aufheizt.  Das Wasser zum Gießen könne man aus der Dachentwässerung von Ortsteilzentrum und Rathaus in einem Teich speichern. Die Bäume würden dann auch das Aufheizen des Rathauses durch ihren Schatten reduzieren.

Der Rathausplatz müsse nicht als Parkplatz genutzt werden, an den Rathausbereich angrenzend stehen insgesamt 80 Parkplätze zur Verfügung. Es sei auch nicht angemessen, den Rathausplatz ein ganzes Jahr dafür freizuhalten, dass an drei Tagen der Weihnachtsmarkt durchgeführt werden kann.

Zwei Zollstöcke werden ausgeklappt, um das Verhältnis von 3 Tagen zu 362 Tagen anschaulich zu machen.

Der Ortsvorsteher ergreift das Wort. Gleichzeitig gibt es viele Wortmeldungen bei  Zuschauern und Ortsbeiräten. Der Ortsvorsteher stellt nochmals den Zusammenhang von Gestaltung und Nutzungskonzept des Rathausplatzes dar. Dann erhält aus dem Zuschauerbereich die Koordinatorin für Seniorenarbeit das Wort. Sie ist empört. Der junge Mann wisse überhaupt nicht, welche Bedeutung die Arbeit mit Senioren in der Gemeinde habe, mehr als 4000 Senioren lebten in der Gemeinde, von denen mehr als 1000 an Veranstaltungen in Ahrensfelde teilnehmen. Alle haben lange genug unter Corona gelitten und brauchen dringend die Möglichkeit, an Veranstaltungen teilzunehmen. Das  könne jetzt nicht einfach kaputt gemacht werden.

Dann erhält eine Ortsbeirätin, ebenfalls Koordinatorin für Seniorenarbeit, das Wort. Auch sie ist empört. Der junge Mann wisse gar nicht, wie viel Arbeit in der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen für Senioren stecke.  Es seien 45 Veranstaltungen im Jahr mit durchschnittlich 60, manchmal sogar 100 Teilnehmern. Um teilnehmen zu können, müssen die Senioren die Möglichkeit haben, auf dem Rathausplatz zu parken, viele kommen auch als Fahrgemeinschaften oder mit dem Rollator.

Hier prallen offensichtlich die Interessen von Generationen aufeinander, sie werde jedoch alles daran setzen, dass die Seniorenarbeit nicht zerstört wird.

Der Ortsvorsteher beschwichtigt, er sehe hier in erster Linie keinen Generationenkonflikt, es  müsse ein Ausgleich hergestellt werden. Auch habe man schon vor einem Jahr beschlossen, ein Ingenieurbüro zu beauftragen, einen Vorschlag für die Gestaltung zu erarbeiten, der alle Bedürfnisse zur Nutzung des Platzes berücksichtigt.

Dann erhält wieder eine Ortsbeirätin das Wort. Sie sei Mutter von vier Kindern und Oma eines Enkels, sie interessiere sich sehr wohl für die Belange der Zukunft. Sie hätte jedoch noch immer nicht verstanden, aus welchen Motiven heraus der junge Mann nun den Rathausplatz von Ahrensfelde auf  den Kopf stellen will. Möglicherweise musste ein Thema für eine Diplomarbeit im Rahmen des Studiums gefunden werden  und  ginge es etwa nur darum, das Ergebnis der Arbeit durchzusetzen?

Der junge Mann erhält noch einmal das Wort für eine Erwiderung und er erinnert daran, dass sein Vorschlag aus dem Jahr 2020 dadurch veranlasst war, dass wegen der hohen Temperaturen in den Räumen des Rathauses während der Sommerzeit eine Klimaanlage eingebaut werden solle. Sein Alternativvorschlag zielte darauf ab, durch Pflanzung von Bäumen die Sonneneinstrahlung auf die Rathausfassade und die Aufheizung des Rathausplatzes zu verringern. Und wenn  der Einbau einer Klimaanlage nun schon beschlossen sei, müsste der erforderliche Strom dann durch PV-Anlagen erzeugt werden, weil das Erfordernis zur Kühlung und die Möglichkeit zur Stromerzeugung gleichzeitig bestehen.

Dann erhält wieder ein Zuschauer das Wort. Er wirkt ziemlich wütend und hält seinen Vorrednerinnen entgegen, dass sie nicht einmal gelesen haben, was von dem jungen Mann vorgeschlagen wurde. Es gäbe hier keinen Generationenkonflikt und niemand wolle die Arbeit mit Senioren behindern oder abschaffen. Wenn also zu den Veranstaltungen durchschnittlich 60 Personen kommen, sollten 80 vorhandene Parkplätze im Randbereich des Rathausplatzes und des Ortsteilzentrums ausreichend sein.

Im Übrigen sei es auch nicht hilfreich, weitere 30 Jahre abzuwarten, wenn man bedenkt, wieviel Zeit ein Baum für sein Wachstum braucht

Anschließend spricht die Vertreterin einer Bürgerinitiative darüber, wie schade es ist, dass der Ahrensfelder Rathausplatz niemanden zum Verweilen einlädt, weil er kahl und öd ist. Es gäbe so viele Orte, auf deren Plätzen sich Menschen gern aufhalten und wohl fühlen. Dies auch für Ahrensfelde zu erreichen, sei ihr Ziel. Es gehe nicht darum, gegeneinander zu arbeiten, sondern etwas zu erreichen, was allen nützt.

Es folgen weitere Wortmeldungen. Ein Ortsbeirat spricht darüber, dass er mit seinem Kind häufig den Spielplatz am Rathausplatz nutzt. Im Sommer sei das aber nicht mehr möglich, weil sich auch der Spielplatz unerträglich aufheizt.

Der Vertreter der Verwaltung erklärt, dass bereits Geld in den Haushalt eingestellt worden sei für die Erarbeitung eines Gestaltungsvorschlages durch ein Ingenieurbüro. Nach Ausschreibung könne ein Auftrag ausgelöst werden.

Die junge Frau, die zum Schluss spricht, stellt sich als Enkelin einer allseits bekannten Einwohnerin von Ahrensfelde vor. Sie setzt sich dafür ein, im Ergebnis einer Untersuchung Gestaltungsmöglichkeiten zu erarbeiten, die alle Nutzungsinteressen berücksichtigen und gleichzeitig Natur stärker als Gestaltungsmittel in den Vordergrund rücken.

Fazit:

Der Ortsbeirat wird sich bemühen, ein Ingenieurbüro mit der Erarbeitung eines Gestaltungsvorschlages für den Rathausplatz zu beauftragen.

Anmerkung:

In der Ortsbeiratssitzung vom 22.03.2021 zu Tagesordnungspunkt 8 wurde mit 6 Ja-Stimmen und einer Enthaltung beschlossen, ein Planungsbüro mit der Erarbeitung eines Gestaltungsvorschlages für den Rathausplatz zu beauftragen. Hierzu sollten Funktionsbereiche und Nutzungsprioritäten vorgegeben werden. Seither ist ein Jahr vergangen.

Kanada im Herbst 2021 – ein Bericht

Stille,

dann der Ruf des Loons

auf einem See umgeben von Berg und Wald.

Auf der Spitze des Berges

steht majestätisch eine Herde von Mountain Goats.

Wo Fels und Baum zusammenfließen – ein junger Rehbock.

Ein Wald aus mächtigen Douglasien

Im Tal ein See im tiefsten Blau

Unberührte Wildnis –

wie sie in den Büchern von Jack London beschrieben wird?

Doch dann dröhnt ein Schatten über Wald und Wasser.

Das Flugzeug zerreißt die Wasseroberfläche neben dem Loon

und lässt ihn verstummen.

Eine Gruppe von kreischenden Mountainbikern rast durch die Herde Mountaingoats

und hinterlässt tiefe Spuren.

Ein Klicken,

dann ein Schuss wo gerade das Reh noch stand.

Das Knattern einer Kettensäge,

eine alte Douglasie kniet nieder auf dem Boden.

Ein verzweifeltes Tier am ach so blauen See hinterm Staudamm

auf der Suche nach dem sonst immer vorhandenen Weg in die Winterheimat.

Geruch von verwesendem Fleisch.

Der Bericht aus Lappland

Abisko und der Permafrost.

Mensch Paul, erzähl doch mal! Wie wars denn nun in Schweden? Warst du nicht die letzten Monate unterwegs?

Das stimmt ich bin in Abisko beim climate impacts research centre gewesen.

Für alle, die nicht wissen, wo das liegt: Abisko ist ein kleiner Ort im höchsten Norden Schwedens oder vielleicht besser in Lappland. Genauer gesagt, der Ort liegt zwischen der Eisenerzmine in Kiruna und dem Hafen in Narvik. Je nach Definition befindet man sich schon in der Arktis oder Sub-Arktis. Sprich im Winter ist es kalt und dunkel und im Sommer immer hell. Du hast erzählt, dass du dich mit dem Permafrost dort beschäftigt hast und meintest, er taut und entlässt CO2 in die Atmosphäre. Das verstehe ich nicht ganz, wenn ich mir einen arktischen Winter mit meterhohem Schnee und dich mit Frostbeulen im Gesicht vorstelle.

Aber fangen wir weiter vorne an. Erst einmal die Frage, was ist Permafrostboden und ist er normalerweise das ganze Jahr über gefroren?

Abisko liegt noch in der Zone von diskontinuierlichen Dauerfrostboden, sprich es gibt nur einige begrenzte Flächen in denen der Boden als Permafrost gilt. Das kommt daher, weil diese kleinen Flächen besondere Bedingungen aufweisen, die den gefrorenen Boden aus der letzten Eiszeit vor ca 10.000 Jahren gut konserviert haben. Das sind meistens Senken, in denen sich das Wasser gesammelt hat und nun die Kälte noch „speichern“ kann. In diesen Mooren ist der Boden meterweit gefroren über das ganze Jahr, nur die obersten 40-80 cm tauen dann über den Sommer auf. Diese oberste Bodenschicht heißt active layer und ist das, was immer tiefer wird, wenn man von tauendem Permafrostboden spricht. In dieser Schicht finden alle biologischen Prozesse statt, Pflanzen betreiben Fotosynthese, wachsen, bilden Wurzeln, sterben wieder ab. Und dann gibt es noch die Microorganismen, die sich mit der Zersetzung von organischer Substanz beschäftigen und aus deren Stoffwechsel CO2 ausgeatmet wird.

Halt halt halt, das wird ganz schön viel und geht mir zu schnell. Der Boden taut also jedes Jahr ein Stück auf und diese Pflanzen können darauf leben und Fotosynthese betreiben, aber wo kommt jetzt das CO2 her?

Lass mich dafür etwas weiter ausholen: Alles lebende besteht auf unserer Erde aus Kohlenstoffverbindungen. Also auch Pflanzen. Sie betreiben Fotosynthese, nehmen Kohlenstoff aus der Atmosphäre als CO2 auf, bauen den Kohlenstoff in ihre Blätter, Stengel und Wurzeln ein, wachsen weiter und nehmen mehr CO2 auf und geben dafür Sauerstoff als Produkt wieder ab. Wenn allerdings kein Licht auf die Blätter trifft, atmen Pflanzen wie wir CO2 aus, was wieder in die Atmosphäre kommt.

Aber erst noch einmal zum Boden: Stirbt die Pflanze dann eines Tages ab, wird der Kohlenstoff als toter Pflanzenreste in den Boden eingelagert. Dort warten jetzt die Microorganismen, um es als Nahrung zu verarbeiten und zu zersetzen. Wenn sie das tun, atmen sie als Produkt CO2 oder Methan aus. Unter idealen Bedingungen wäre dieser Kreislauf von CO2 was aus der Atmosphäre in den Boden kommt und was wieder an die Atmosphäre abgegeben wird im Gleichgewicht im globalen Maßstab. In dem von uns untersuchten Moor ist die Bilanz sogar positiv im Sinne von mehr Kohlenstoff, der im Boden gespeichert wird und mehr Sauerstoff, der produziert wird.

Das verstehe ich, wie kommt es denn aber jetzt zum weiteren Auftauen? Hast du nicht erzählt, dass du zu deinem Moor durch hüfttiefen Schnee gestapft bist?

Die Sache mit dem Schnee scheint paradox. Je wärmer es ist, desto mehr Feuchtigkeit kann in Luft transportiert werden, es entsteht also mehr Niederschlag. Wenn es also wärmer wird, entsteht auch mehr Schnee. Und Schnee wiederum kann sehr gut isolieren. Da kann die Luft noch so bittere -20 Grad Celsius kalt sein, unter einer solchen Schneedecke hat der Boden trotzdem eine Temperatur kurz unter 0.

Bei der Erwärmung ist es ähnlich, am Ende hängt alles zusammen.

CO2 als Treibhausgas sogt dafür, dass die Strahlung, die von der Sonne zur Erde kommt, zu großen Teilen nicht zurück in den Weltraum reflektiert werden kann. Stattdessen bleibt sie in unserer Atmosphäre und es entsteht Wärme. Je mehr CO2 in der Atmosphäre ist, desto stärker der Effekt, desto mehr erwärmt sich die Atmosphäre im Durchschnitt. Die Winterperioden in der Arktis werden kürzer, dafür schneit es mehr, was den Boden besser isoliert. Allerdings ist die Zeit, in der der Boden mit Schnee bedeckt ist, kürzer. Der Schnee hat eine helle Oberfläche und reflektiert bis zu 80% der Sonnenstrahlung, im Gegensatz dazu absorbiert eine dunkle Oberfläche die Strahlung und der Boden erwärmt sich.

So- also mehr Schnee, weniger Kälte im Boden, schnellere Erwärmung in längerer Sommerperiode. Ergo der Boden taut weiter auf.

Wenn ich mir jetzt diesen getauten Boden vorstelle, entsteht mehr CO2 weil, es mehr Boden ist, in dem Leben stattfindet?

Genau, mehr Volumen an Boden. Und dazu kommt, dass in diesem „mehr“ auf einmal Nährstoffe frei werden, die seit tausenden von Jahren – von Pflanzen vor der Eiszeit – im Frost fixiert waren. Wenn diese jetzt für die Pflanzen mit ihren Wurzeln und die Microorganismen verfügbar werden und zersetzt werden, wird wieder mehr Kohlenstoff in die Atmosphäre entlassen.

Aber warum ist das ein Problem? Das ist doch immer noch der natürliche Lauf der Dinge im Kohlenstoffkreislauf und ist auch ohne mehr Erwärmung schon so funktioniert. Aufbauen, Stoffwechsel, Absterben, Zersetzen?

Das Problem ist, dass dieser zusätzliche Kohlenstoff seit tausenden von Jahren gar nicht mehr in den aktiven Kreislauf eingebunden war. Alles zusätzliche bringt die Waage in ein Ungleichgewicht, denn Pflanzen betreiben nicht automatisch mehr Fotosynthese, um CO2 wieder zu binden.

Die Frage die allerdings bleibt, ist, ob über ein ganzes Jahr Pflanzen immer noch mehr CO2 binden können, als aus dem Boden wieder freigesetzt wird. Und wenn ja, wann wird der Kipppunkt kommen, an dem dieses Ökosystem eine reine Quelle für CO2 wird, weil so viel emittiert wird, was an fotosynthetischer Leistung nicht wieder gebunden werden kann?

Ich merke, du bist frustriert darüber. Warum geht dir das so nah? All das ist doch so weit weg.

Es ist uns näher als du denkst. Denn was uns daraus klar werden sollte, ist, dass alles was wir auch hier tun und verursachen, hat seine Auswirkungen überall auf der Welt. Die Arktis ist jedenfalls nicht der Ort, an dem so viel CO2 durch Verkehr, Industrie und sonstiges produziert wird und dort sind die Auswirkungen trotzdem umso drastischer. Während sich die gesamte Temperatur um 1 Grad erhöht hat, sind es in der Arktis schon 2. Und wie ein Dichter mal sagte, die Brühe, die wir heute in die Elbe ablassen, die haben wir morgen wieder in den Suppentassen.

Während wir hier in Europa, Deutschland und Ahrensfelde leben als wäre die Erde eine nie endende Ressource, stoßen die Ökosysteme am andern Ende der Welt an ihre Grenzen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es auch bei uns ungemütlich wird. Und dann gilt es Rette sich wer kann. Und wer kann, kann, weil er Geld hat. Wir sind doch gar nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen, wenn wir in unserem Geländewagen durch die Stadt fahren. Was damit alles zerstört wird, sehen wir gar nicht, weil wir den Blick nicht heben. Und sich einzugestehen, ein Egoist zu sein und nicht an die anderen Menschen oder gar die eigenen Kinder zu denken, ist hart und unbequem. Da lebt es sich leichter, sich diese Fragen einfach nicht zu stellen.

Ich frage mich, ist der Mensch überhaupt lernfähig ohne in Not zu sein? Braucht es erst eine Katastrophe bei uns, bis wir bemerken, dass wir grundlegend etwas an unseren Gewohnheiten ändern müssen?

Mein Freund Horst schreibt an den Bürgermeister

Neulich hat mich mein alter Freund Horst besucht. Er zeigte mir eine Durchschrift seines Briefes an den Bürgermeister.

„Und“ fragte ich, “was hat er dir geantwortet?“

„Nee, bis jetzt nüscht, war ja erst vor zehn Tagen.“

„Meinst du, er hat beim Regieren Zeit, sich mit solchem Käsekram zu beschäftigen?“

„Ist kein Käsekram, ist mir absolut ernst.“

„Weiß ich doch“, sagte ich, “wenn du willst, lege ich deinen Brief in meine aktuellen Beiträge.“

„Genau darum wollte ich dich bitten.“

Hier ist der Brief:

Gemeinde Ahrensfelde

An den Bürgermeister

26. Januar 2022

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

die Natur braucht Verbündete.

Ich möchte heute auf die Diskussion in der Ortsbeirats- Sitzung zu Tagesordnungspunkt 8.) zurückkommen. Ich war in erster Linie Zuhörer und hatte in dieser Eigenschaft auch nicht die Möglichkeit, etwas auf  Beiträge in der Diskussion zu erwidern. Es muss auch nicht auf alles eine Erwiderung geben. Dennoch beschäftigen mich heute noch Ihre Ausführungen zur wirtschaftlichen Lage der Landwirtschaftsbetriebe in der Gemeinde. Ich will kurz wiedergeben, worauf ich mich nachfolgend beziehe und gehe auch davon aus, dass ich Ihre Worte richtig verstanden habe.

Sie sagten sinngemäß, dass die wirtschaftliche Lage der Landwirtschaftsbetriebe im Gemeindegebiet  schwierig ist. Die Bodenflächen sind nicht besonders fruchtbar, die Ackerflächen sind mit niedrigen Ackerzahlen  bewertet  und es können keine hohen Erträge erzielt werden.  Da müsste man schon ordentlich Chemie auf den Acker werfen, damit überhaupt etwas wächst und ein vertretbares wirtschaftliches Ergebnis erreicht werden kann. Vor diesem Hintergrund müsse man letztlich auch akzeptieren, dass Landwirte Ackerflächen mit geringem wirtschaftlichen Wert der Bebauung zur Verfügung stellen, um auf diese Weise ihre wirtschaftliche Existenz abzusichern. Ich will diesen Gedanken wie folgt fortführen:

Es gibt im Gemeindegebiet Ackerflächen, die wegen ihres geringen wirtschaftlichen Wertes aus der landwirtschaftlichen Nutzung ausgegliedert und in dem vorgesehenen Ausmaß in einem angemessenen Tempo einer Bebauung zur Weiterentwicklung der Gemeinde zugeführt werden können.

Ich will versuchen, solchen Überlegungen eigene Beobachtungen  gegenüber zu stellen. Gleichzeitig räume ich ein, dass ich kein Landwirt bin.

Auf dem nordöstlichen Teil des heutigen Kaufpark Eiche und weiter Richtung Norden zwischen dem heutigen Garagenkomplex und Am Luch wurden bis 1989 auf Feldflächen Gemüse, u.a. Möhren, Rote Beete, Porree  angebaut. Ich habe diese Feldflächen bei Spaziergängen über das Land gerne betrachtet und war auch beeindruckt von den sichtbaren Erträgen. Dort, wo sich heute der Kaufpark Eiche befindet, wird nie wieder Gemüse wachsen. Auch in den neunziger Jahren konnte man im Gemeindegebiet noch den Anbau von Futterrüben, Gerste und anderer Feldfrüchte beobachten und es waren noch  Fruchtfolgen erkennbar. Seit circa 20 Jahren wird im Gemeindegebiet im Wesentlichen  Raps angebaut. Weitere Feldfrüchte sind nicht zu sehen. Die Landwirtschaft ist zur Monokultur übergegangen.

In Vorpommern habe ich über mehrere Jahre hinweg die Tätigkeit zweier kleiner Landwirtschaftsbetriebe beobachten können. Die Feldflächen liegen im Bereich der Endmoräne.

Es ist Ackerland, wo ebenfalls „nichts wächst“. Der eine dieser Betriebe legte 2019  auf mehreren Hektar  Land „Blühflächen“  an. Diese Flächen wurden  Anfang April geeggt und anschließend das Saatgut ausgebracht. In den Monaten April bis Juni waren die Niederschläge  gering. Das Ergebnis: im Juli konnte man bei genauer Besichtigung einige wenige Sonnenblumen bis zu 40 cm Höhe beobachten und einige Pflanzen Buchweizen. Dominierend waren auf den Flächen wie jedes Jahr Ackerschachtelhalm, Disteln, Quecke, Beifuß und weiter tief wurzelnde Kräuter. Durch den benachbarten Landwirtschaftsbetrieb wurden relativ kleine Flächen gleicher  Qualität bewirtschaftet. Der Boden wurde im Spätherbst 2018  gepflügt und nach Bodenanalyse eine geringfügige Anpassung des pH-Wertes vorgenommen. Im Frühjahr folgte eine behutsame Düngung mit Kalium und die Kartoffeln wurden gelegt. Wie schon erwähnt, waren die Niederschläge im Zeitraum April bis Juni gering. Deshalb wurde ergänzend mittels einer Hangbewässerung Wasser zugeführt. Die Kartoffeln haben sich gegen die Ackerkräuter durchgesetzt. Natürlich waren die lästigen Kräuter nicht vollständig beseitigt. Die  Ernte war nach Angaben des Landwirts zufriedenstellend. Für 2020 sollte in den Boden ergänzend Humus eingebracht werden, um die Luftdurchlässigkeit und die Fähigkeit zur Speicherung von Wasser zu verbessern.

Ebenfalls im Jahr 2020 habe ich  im Norden Brandenburgs einen Landwirtschaftsbetrieb aufgesucht, der sehr erfolgreich auf Feldflächen unter anderem Kürbis anbaut. Die sichtbaren Erträge haben mich beeindruckt und auf meine Frage, ob die Pflanzen durch zusätzliche Bewässerung unterstützt wurden, erhielt ich die Antwort: Nein, es hat hier eben so viel oder ebenso wenig geregnet wie in den nördlichen Regionen Brandenburgs bzw. den südlichen Regionen Vorpommerns.

Was ist der tiefere Sinn meiner Ausführungen?

Ich werde mir nicht anmaßen, einem Landwirt zu erklären, wie eine Ackerfläche zu bewirtschaften ist, damit der Landwirt von dem Ergebnis seiner Wirtschaft leben kann.

Eines weiß ich jedoch, es gibt keine Ackerflächen, auf denen nichts wächst. Selbstverständlich muss der Landwirt den Aufwand in seine Ackerflächen investieren, dessen es bedarf, das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Selbst gute Böden werden bei der Art der Bewirtschaftung, wie wir sie in unserer Umgebung beobachten können, in „unfruchtbares Land“  verwandelt. Die monokulturelle Landwirtschaft hat auch zur Folge, dass die Schädlinge, welche auf die jeweiligen Pflanzenarten spezialisiert sind, immer in der Nähe sein werden und nur darauf warten, dass ihre Lieblingspflanze angebaut wird. Das wiederum zwingt den Landwirt, mit großem Aufwand regelmäßig für die Vernichtung des Schädlings zu sorgen mit allen weiteren bekannten Folgen.

Ein schonender Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen lässt sich leider nicht innerhalb der derzeit herrschenden Fördermittelkreisläufe erreichen.

Ich fände  es gut, wenn Sie Ihre Position überdenken würden.

Landwirtschaft ist in unserem Gemeindegebiet im Wesentlichen nicht darauf gerichtet, einen Beitrag zur Erzeugung von Nahrungs- oder Futtermitteln zu leisten. Folge der jetzt vorherrschenden Form der Bewirtschaftung ist eine immer stärkere Belastung von Boden und Grundwasser, die Vernichtung von Insekten und die Verdrängung der Tierwelt. Wenn Ackerflächen für eine landwirtschaftliche Verwertung nicht geeignet erscheinen, sollten sie der Rückführung in unsere natürliche Umwelt zur Verfügung gestellt werden. Dadurch könnte der angerichtete Schaden langfristig wieder gut gemacht werden.

Bebauung setzt die Vernichtung unserer natürlichen Umwelt nur fort.

Mit freundlichen Grüßen

Eine Frage aus Lappland

Paul hat mich letzte Woche angerufen und gefragt, wie die Sache mit dem Klimaplan weiter gegangen ist. Naja, sagte ich, ich habe mich gekümmert, es gibt jedoch ganz offensichtlich keinerlei Veränderungswillen. Ist so, alles soll bleiben, wie es ist.

So, so, meinte er, und wo ist der Plan zu finden?

                                        Klimaschutz und Erhaltung der Artenvielfalt

 Ausgangspunkt

Die durch den Menschen mitverursachte Klimaerwärmung sowie die Bedrohung der Artenvielfalt stellen reale Veränderungen mit absehbar schweren Folgen für das Fortbestehen von Natur und menschlicher Gesellschaft dar. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur in Deutschland ist bereits um 1,5 Grad Celsius gegenüber dem Jahr 1881 gestiegen. Wie im Pariser Klimaabkommen beschlossen, ist diese Erwärmung global auf deutlich unter 2 Grad, besser noch 1,5 Grad zu begrenzen. Diese Zahlen sind allerdings kein Ziel sondern die Grenze. Mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015, mit Beschlüssen der EU- Kommission aus dem Jahr 2020 sowie Beschlüssen der G7 aus dem Jahr 2021 haben sich eine Vielzahl von Staaten bzw. Staatengemeinschaften nunmehr verpflichtet, durch entschlossene Maßnahmen diesen Veränderungsprozessen entgegen zu wirken. Auf der Grundlage von Bundesgesetzen wird derzeit ein Klimaplan für das Land Brandenburg erarbeitet, welcher für die einzelnen Verwaltungsressorts die Vorgaben zur Umsetzung der eingegangenen staatlichen und zwischenstaatlichen Verpflichtungen enthalten wird.

Es soll hier beispielhaft nur auf zwei Kennziffern verwiesen werden, welche ganz konkret und praktisch umgesetzt werden müssen. Die Mitgliedsstaaten der EU haben sich verpflichtet, bis 2030 weitere drei Milliarden Bäume zu pflanzen. Nach den Beschlüssen von EU und G7 ist es zwingend erforderlich, 30% der Landfläche der Erde in ihrer ganz natürlichen Beschaffenheit zu erhalten. Für jeden der drei Milliarden Bäume muss damit der Platz der Pflanzung bestimmt werden. 30% der Landfläche müssen ganz konkret abgegrenzt werden, damit dort die heimische Pflanzen- und Tierwelt erhalten werden kann.

Hat all das etwas mit unserer Gemeinde Ahrensfelde zu tun?

Es sollte  Einigkeit  darüber bestehen, dass die Landfläche der Erde begrenzt ist. Es sollte ebenso Anerkennung finden, dass die Erhaltung der Artenvielfalt und alle Maßnahmen zum Schutz des Klimas auf dem Territorium aller Gemeinden umgesetzt werden müssen. Es gibt  keinen Grund, weshalb die Gemeinde Ahrensfelde hiervon ausgenommen sein sollte und nicht mit guten Beispiel voran gehen könnte.

Daraus folgt, dass die Gemeinde Ahrensfelde für ihre weitere Entwicklung Regeln aufstellen muss, damit auf ihrem Territorium die Zielstellungen von Klima- und Artenschutz die Grenzlinie bilden, um den fortschreitenden Landverbrauch auf Kosten der zukünftigen Generationen zu stoppen.

Beschlussentwurf

Die Gemeindevertretung beschließt, die nachfolgend in den Ziffern 1 – 5 dargestellten Anforderungen an die Bodennutzung und das Bauen in die Bauleitplanung der Gemeinde zu integrieren. Hierzu ist der verbindliche Flächennutzungsplan zu überarbeiten.  Sofern einzelne Anforderungen im Flächennutzungsplan nicht darstellbar sind, werden gesonderte Satzungen erlassen, die ergänzende und verbindliche Regelungen für die Aufstellung von Bebauungsplänen festschreiben.

1.

Es sind die Flächen im Gemeindegebiet zu ermitteln und im Flächennutzungsplan zu kennzeichnen, welche als Basis für die Entwicklung von Ökosystemen genutzt oder bereitgestellt werden können.

Flächen in der Gemeinde Ahrensfelde werden derzeit überwiegend für Wohn- und gärtnerische Zwecke, gewerbliche Zwecke, als Infrastrukturflächen, landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzt. Daneben gibt es noch Flächen, die keiner bestimmten Nutzung unterliegen und als „Brachflächen“ sichtbar werden. Zunächst sollen bei der Erarbeitung des Konzepts für die Entwicklung der Gemeinde alle die Flächen ermittelt werden, die sich für eine Renaturierung eignen bzw. auf denen bereits entsprechende Prozesse in Gang gekommen sind. Es ist davon auszugehen, dass derartige Flächen nur in einem sehr geringen Anteil im Gemeindegebiet zur Verfügung stehen. Diese Flächen sollten für jegliche Bebauung gesperrt werden.

Des Weiteren sollen forst- oder landwirtschaftlich genutzte Flächen erfasst werden, welche mit Billigung ihrer Eigentümer für eine Renaturierung zur Verfügung gestellt werden könnten. Es ist davon auszugehen, dass zukünftig Fördermittel für die Entwicklung von naturbelassenen Flächen bzw. die Entwicklung von Ökosystemen zur Verfügung gestellt werden. Die Inanspruchnahme derartiger Fördermittel setzt voraus, dass ein Plan für deren Einsatz vorliegt.

2..

Es ist ein Konzept zu entwickeln, wie das im Gemeindegebiet anfallende Regenwasser, welches derzeit ungenutzt abfließt, zurückgehalten und im Gemeindegebiet direkt nutzbar gemacht werden kann. Vordringlich soll anfallendes Regenwasser den notleidenden Weihern der Gemeinde zugeführt werden. Neben einer Versickerung sollte Wasser auf geeigneten Flächen auch gespeichert werden, damit es für Gießzwecke zur Verfügung steht. Im Zuge der bereits eingetretenen Klimaerwärmung mit ihren sichtbaren Folgen ist eine Wasserknappheit nicht mehr auszuschließen.

Die erforderlichen und geeigneten Flächen für Leitung und Speicherung von Wasser sind im Flächennutzungsplan zu kennzeichnen.

3

Es ist ein Konzept zu entwickeln, auf welchen Flächen im Gemeindegebiet Bäume und Sträucher angesiedelt werden können. Straßen, Wege und Plätze sind vollständig mit Bäumen und Sträuchern zu säumen. Parkplätze sind mit Bäumen so zu ergänzen, dass eine vollständige Überschattung möglich wird.

Die Eigentümer landwirtschaftlicher Flächen sind zu gewinnen, Randstreifen der Feldflächen mit Bäumen und Hecken zu bepflanzen. Auf großen Feldflächen sind möglichst Baum- und Heckenstreifen zur Unterteilung -möglichst entlang „natürlicher Linien“- anzulegen. Die entsprechenden Flächen sind im Flächennutzungsplan zu verzeichnen.

4.

Dem ständig wachsenden Bedarf an Trinkwasser in der Gemeinde steht ein Defizit im Bereich der Grundwasserneubildung gegenüber. Derzeit wird das gesamte, im Gemeindegebiet verbrauchte Trinkwasser nach Klärung abgeleitet und verlässt das Gemeindegebiet. Das Trinkwasser wird aus dem Grundwasser entnommen, ohne dass eine  adäquate Wassermenge in das Grundwasser zurückgeführt wird.

Da wir auf die Niederschlagsmenge als Quelle der Grundwasserneubildung keinen Einfluss haben, gibt es nur eine Lösung: Das aus dem Grundwasser entnommene Trinkwasser muss nach Nutzung und Reinigung wieder in das Grundwasser zurückgeführt werden.

Für die Gemeinde muss ein entsprechender Planungsprozess in Gang gesetzt und die erforderlichen Flächen müssen bereitgestellt werden. In die Konzeption neuer Wohngebiete muss die Abwasserreinigung und Versickerung integriert werden.

5

Die bauliche Nutzung von Flächen innerhalb der Gemeinde muss sich dem  Artenschutz und dem Klimaschutz unterordnen. Flächen, die der verdrängten Tierwelt als neuer Lebensraum dienen und Flächen, die zur Erhaltung des Mikroklimas benötigt werden, müssen zukünftig vor Baubeginn bestimmt und eingerichtet werden.

An die Bebauung sind zukünftig ergänzend folgende Anforderungen zu stellen:

  • Gebäude müssen zukünftig so errichtet werden, dass ihre Nutzung einen geringstmöglichen Energieverbrauch erfordert
  • Gebäudeflächen müssen zwingend zur Energieerzeugung genutzt werden (z.B. Photovoltaik)
  • Der Grad der Versiegelung des Bodens muss auf ein Mindestmaß beschränkt werden
  • Die Wohnfläche pro Person sollte auf ein angemessenes Maß begrenzt werden
  • Anfallendes Regenwasser sollte im Rahmen eines Gesamtkonzepts aufgefangen und im Gemeindegebiet genutzt werden. Nach einem festzulegenden Schlüssel sind Grundstücke mit heimischen Bäumen zu bepflanzen
  • An allen neu anzulegenden Straßen sind heimische Bäume zu pflanzen
  • Neue Wohngebiete können nur dort angelegt werden, wo eine unmittelbare Anbindung an die vorhandene Verkehrsinfrastruktur möglich ist
  • Bei der Bebauung jeglicher Flächen muss vor Baubeginn gesichert werden, dass den verdrängten Tieren auf angrenzenden Flächen bzw. auf den zur Bebauung vorgesehenen Flächen geeigneter und äquivalenter Lebensraum zur Verfügung gestellt wird

Die Ausweichflächen für Tiere sowie für die Ansiedlung der nötigen Vegetation sind im Flächennutzungsplan zu verzeichnen.

Begründung:

Die durch den Menschen mitverursachte Klimaerwärmung sowie die Bedrohung der Artenvielfalt stellen reale Veränderungen mit absehbar schweren Folgen für das Fortbestehen von Natur und menschlicher Gesellschaft dar. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur in Deutschland ist bereits um 1,5 Grad Celsius gegenüber dem Jahr 1881 gestiegen. Wie im Pariser Klimaabkommen beschlossen, ist diese Erwärmung global auf deutlich unter 2 Grad, besser noch 1,5 Grad zu begrenzen. Diese Zahlen sind allerdings kein Ziel, sondern die Grenze. Mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015, mit Beschlüssen der EU- Kommission aus dem Jahr 2020 sowie Beschlüssen der G7 aus dem Jahr 2021 haben sich eine Vielzahl von Staaten bzw. Staatengemeinschaften nunmehr verpflichtet, durch entschlossene Maßnahmen diesen Veränderungsprozessen entgegen zu wirken. Auf der Grundlage von Bundesgesetzen wird derzeit ein Klimaplan für das Land Brandenburg erarbeitet, welcher für die einzelnen Verwaltungsressorts die Vorgaben zur Umsetzung der eingegangenen staatlichen und zwischenstaatlichen Verpflichtungen enthalten wird.

Es soll hier beispielhaft nur auf zwei Kennziffern verwiesen werden, welche ganz konkret und praktisch umgesetzt werden müssen. Die Mitgliedsstaaten der EU haben sich verpflichtet, bis 2030 weitere drei Milliarden Bäume zu pflanzen. Nach den Beschlüssen von EU und G7 ist es zwingend erforderlich, 30% der Landfläche der Erde in ihrer ganz natürlichen Beschaffenheit zu erhalten. Für jeden der drei Milliarden Bäume muss damit der Platz der Pflanzung bestimmt werden. 30% der Landfläche müssen ganz konkret abgegrenzt werden, damit dort die heimische Pflanzen- und Tierwelt erhalten werden kann.

 Hat all das etwas mit unserer Gemeinde Ahrensfelde zu tun?

Es sollte  Einigkeit  darüber bestehen, dass die Landfläche der Erde begrenzt ist. Es sollte ebenso Anerkennung finden, dass die Erhaltung der Artenvielfalt und alle Maßnahmen zum Schutz des Klimas auf dem Territorium aller Gemeinden umgesetzt werden müssen. Es gibt  keinen Grund, weshalb die Gemeinde Ahrensfelde hiervon ausgenommen sein sollte.

Daraus folgt, dass die Gemeinde Ahrensfelde für ihre weitere Entwicklung ergänzende Regeln aufstellen muss, damit auf ihrem Territorium die Zielstellungen von Klima- und Artenschutz die Grenzlinie für die Bodennutzung bilden, (siehe hierzu auch § 1 Abs. 6, Ziff. 7 Baugesetzbuch).

Neuigkeiten aus der Nachbarschaft

Im Informationsblatt der Gemeinde Petershagen/Eggersdorf „Das Doppeldorf“ war in der Ausgabe 5.2021 folgendes zu lesen:

„ Förderrichtlinie Baum und Strauch

Unsere Gemeinde ist geprägt durch ihre Naturnähe und ihren Baumreichtum. Dabei leisten hochwertige und klimaangepasste Baumbestände einen wichtigen Beitrag zum Klima und erhöhen so unsere Lebensqualität. Aus diesem Grund hat die Gemeindevertretung am 25.03.2021 die „Richtlinie Zur Förderung der Anpflanzung von ðkologisch wertvollen Bäumen, Sträuchern und Hecken auf privaten Grundstücksflächen in der Gemeinde Petershagen/Eggersdorf“, kurz:

Förderrichtlinie Baum und Strauch“, beschlossen. Somit sollen positive Anreize geschaffen werden, um die Anplanzung von Bäumen und Hecken auf nicht kommunalen Grundstücken  zu fördern und den konsequenten Umbau des Grüns und klimaangepasste Neuanpflanzung zu unterstützen.

Somit können alle Eigentümer/innen Sowie Erbbau- und Nießbrauchsberechtigte einen Förderantrag für Anpflanzungen auf ihren Grundstücken im Gemeindegebiet stellen, wenn sie der ökologischen Gestaltung von Gärten und Grünflächen dienen. Die Gemeinde gibt dazu eine abschließende Liste mit Pflanzen vor, die gefördert werden können. Dabei handelt es sich um die Anlage 1 zur Förderrichtlinie. Diese beinhaltet Bäume wie die Blutbuche, der Bienenbaum und die Wildbirne sowie Hecken wie die Hainbuche, Schwarzer Holunder und Weißdorn. Das Besondere daran ist, dass es sich bei der Liste um eine auf den Nährstoffgehalt und Wasserbedarf angepasste Auswahl handelt. Diese Pflanzen haben eine lange Lebenserwartung und tragen dazu bei den natürlichen Wasserhaushalt zu stabilisieren und neues Grundwasser zu bilden. Sie gestalten somit unsere Gemeinde ökologisch und klimafreundlich und erhalten die Artenvielfalt.

Es können Zuschüsse von 25 % je Pflanze oder sogar 35 % bei der Wahl des, „Baumes des Jahres“ gewährt werden. Die Förderung ist auf 1.000 EUR je Antragsteller/-in und Kalenderjahr begrenzt. Auskünfte zum Baum des Jahres und zu den detailierten Förderbedingungen erhalten Sie auf unserer Internetseite www.doppeldorf.de oder bei unserem Mitarbeiter für Naturschutz und Grünflächen, Herrn Lehmann …“

Eine Nachbemerkung

Oh weh, nach Veröffentlichung des letzten Beitrages gingen postwendend die ersten Hassmails bei mir ein. Auch Paul fragte mich per SMS, ob ich den Verstand völlig verloren hätte. Ob mir nicht klar sei, wer hier welcher Seite zuzurechnen und was die Folge welcher Ursache ist.

Naja, Paul hat schon recht. Nur abgesehen von der Überschrift des Beitrages habe ich nur zitiert, was unsere Minister gesagt bzw. geschrieben haben.

Übrigens habe ich heute am 1. Mai den ersten Kuckuck in diesem Jahr gehört.

Danke den Aktivisten von „Fridays for future“ für ihren unermüdlichen Kampf um ein grundgesetzkonformes Klimaschutzgesetz. Hier erste Reaktionen  in Interviews bzw. auf Twitter:

1. von Svenja Schulze

Zitiert nach: Inforadio BB, 29.04.2021

„Damit hat das Bundesverfassungsgericht wirklich ein wegweisendes Urteil gefasst, was enormen Rückenwind für den Klimaschutz bringt. Em…ich bin darüber sehr froh, weil ich hatte schon frühzeitig vorgeschlagen, dass man auch nach 2030 weitere Ziele festlegt hin auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität. Und das Bundesverfassungsgericht hat den Weg jetzt genau bestätigt, den wir im Klimaschutzgesetz haben …und dass es nach 2030 weitergehen muss, ist ja vollkommen klar….“

2. von Peter Altmaier

Zitiert nach: Twitter, 29.04.2021

„Das BVerfG hat heute ein großes und bedeutendes Urteil erlassen. Es ist epochal für Klimaschutz und Rechte der jungen Menschen. Und sorgt für Planungssicherheit für die Wirtschaft.“

„Gartenstadt Eiche“

Studie zum Bauvorhaben „Gartenstadt Eiche“, vorgestellt in der Ortsbeiratssitzung am 14.4.2021

Nachfolgend soll der Versuch unternommen werden, erste Überlegungen zu der vorgestellten Studie

zusammenzufassen.

1. Die  Studie macht deutlich, dass die vorgesehene Baufläche für eine maximale Bebauung verwertet werden soll.

Die Baufläche ist derzeit teilweise bebaut bzw. versiegelt. Der größere Anteil der Fläche wurde nach Einstellung der Bewirtschaftung vor ca. 30 Jahren durch die Natur zurückerobert. Die geplante vollständige Bebauung hat zur Folge, dass die dort lebenden Tiere vollständig verdrängt werden. Ein Ausweichen der Tiere auf angrenzende Flächen ist so gut wie unmöglich. Das Fehlen des Lebensraums führt zum Tod der Tiere.

Der angrenzende Solarpark ist eingezäunt/bebaut, die übrigen angrenzenden Flächen werden konventionell landwirtschaftlich bewirtschaftet bzw. sind besiedelt. Hier muss also geklärt werden, ob angrenzende landwirtschaftliche Flächen den verdrängten Tieren zur Verfügung gestellt werden können bzw. diese Aufgabenstellung auf der Baufläche gelöst werden muss. Darüber hinaus wird mit Bebauung der Fläche die derzeitige günstige mikroklimatische Wirkung (Kaltluftentstehung) für die Ortslage entfallen.

2. Die Anzahl der geplanten 870 Wohneinheiten  weist darauf hin, dass mit einem zusätzlichen hohen Verkehrsaufkommen in der Ortslage zu rechnen  ist. Die Anbindung des Wohngebietes an vorhandene Verkehrstrassen (gemeint sind die aktuell real zur Verfügung stehenden Verkehrstrassen) ist vollständig unklar. Klar ist lediglich, dass neue Straßen quer durch landwirtschaftlich genutzte Flächen geführt werden müssen, was eine weitere Zergliederung der Landschaft durch Straßen mit allen negativen Konsequenzen zur Folge hat.

3. Die Studie lässt nicht erkennen, dass Anforderungen an das Bauen, die sich aus den aktuellen Klimazielen bis hin zur Herstellung von Klimaneutralität ergeben, überhaupt Berücksichtigung finden werden. Ziel müsste es sein, sämtliche zur Verfügung stehenden Dach- und Fassadenflächen für die Erzeugung von Strom und Wärme oder zur Begrünung zu nutzen. Bei der Herstellung der Gebäude muss berücksichtigt werden, dass die Nutzung des Wohnraumes ohne Verwendung fossiler Energieträger möglich ist.

4. Aus der Studie war nicht zu entnehmen, dass innerhalb der Baufläche Möglichkeiten für die sportliche Betätigung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen oder Freiflächen für Naherholung und Freizeitgestaltung vorgesehen sind. Die Nutzung von Gartenflächen ist nur eine Möglichkeit der Freizeitgestaltung. Die zukünftigen Bewohner:innen haben bzw. werden andere Bedürfnisse entwickeln (Spielen, Grillen, Hunde ausführen usw.). Angrenzende Flächen stehen für diese Zwecke, wie oben schon erwähnt, nicht zur Verfügung. Auch hier wäre die Frage zu beantworten, ob die Gemeinde den entsprechenden Raum zur Verfügung stellen kann bzw. die Investoren selbst dafür sorgen?

5. Das vorgestellte Parkkonzept ist keinesfalls plausibel. Öffentliche Verkehrsmittel stehen nicht zur Verfügung. Mit Blick auf die Gewohnheiten der Berufstätigen ist davon auszugehen, dass  für jede und jeden berufstätigen Einwohner:in ein Parkplatz zur Verfügung stehen muss. Die Studie sieht keinen Raum für öffentliche Parkflächen vor. Auch hier stellt sich die Frage, ob die Gemeinde den öffentlichen Nahverkehr bereitstellen kann und will. Denkbar wäre eine Straßenbahn- oder O-Buslinie mit einem Fahrplan, der den Bedürfnissen des Berufsverkehrs gerecht wird -auf einer Trasse, die nicht durch das übrige Verkehrsaufkommen behindert wird. Der Bau einer Stadt zwingt zur Bereitstellung einer städtischen Infrastruktur. Die Lage von „Baugrundstücken“ ist, so scheint es zumindest, von Zufällen abhängig. Zu überlegen wäre deshalb auch, ob durch geeigneten Flächentausch ein geplantes städtisches Wohngebiet an die vorhandene städtische Infrastruktur herangeführt werden könnte.

 6. In der Studie fehlt ein Plan zum Umgang mit dem im Wohngebiet anfallenden Regenwasser. Es sollte in keinem Falle abgeleitet, sondern versickert bzw. den notleidenden Weihern in der Umgebung zur Verfügung gestellt werden.

7. Die in der Studie enthaltenen Vorschläge zum Bau von Kindertagesstätten und der Bau von Wohnraum für Senioren sind zu begrüßen.

Was folgt nun hieraus:

Es ist derzeit nicht zweckmäßig, eine Entscheidung gegen oder für die vorgelegte Studie herbeizuführen. Die vorliegende Studie ist die Absichtserklärung der Investoren, die ihnen zur Verfügung stehenden Flächen zu bebauen.

Denkbar wäre nun auf Seiten der Gemeinde, unter Einbeziehung des Sachverstandes und der Kompetenz der Verwaltung,  Prämissen zu entwickeln, welche der Flächennutzung und Bebauung zugrunde zu legen sind.

Des Weiteren sollten die Investoren angeregt werden, sich einerseits mit allen bereits vorliegenden Einwendungen auseinander zu setzen und sich andererseits bezüglich der aktuellen Fragen der Landschaftsnutzung und des Naturschutzes zum Beispiel mit der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung  Eberswalde in Verbindung zu setzen. Bauen in der Zukunft muss unserer Auffassung nach neuesten  wissenschaftlichen Kriterien entsprechen.

Folgende Zuschrift ist mir kürzlich zugegangen:

Lieber…. ,

ich lese gerade das neue Buch von Maja Göpel “Unsere Welt neu denken” und auch durch das neue Studium drängen sich immer unübersehbarer die Folgen des menschlichen Handelns und Wirtschaftens für die Erde in den Vordergrund.  Dieser digitale Brief soll eine kleine Einladung sein, unseren Konsum zu hinterfragen. Ohne zu verurteilen, einfach zu reflektieren und in unserem eigenen Mikrokosmos damit anzufangen, bevor wir uns den weiteren Ebenen widmen.

Mich beschäftigt die Frage, was ein faires Maß an Konsum für mich persönlich ist und woran ich das messen kann. Warum ich mir diese Frage gestellt habe?

Im Pariser Klimaabkommen 2015 haben sich fast alle Staaten der Weltgemeinschaft dazu verpflichtet, die Erhöhung der mittleren globalen Oberflächentemperatur auf deutlich unter 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Schaffen wir es, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, könnte es möglich sein, das Überschreiten der Kipppunkte zu vermeiden und damit verbundene positive Rückkopplungseffekte zu verhindern. Das bedeutet, die Klimaveränderungen wären weniger drastisch und damit verbundene Kosten für die Anpassungen an die neuen Umweltbedingungen weniger hoch. (An dieser Stelle seien nur die wirtschaftlichen Aspekte genannt, was die Konsequenzen für Millionen von Menschen, Ökosystemen und Artenvielfalt sind, ist weiterhin drastisch.)

Aber nun zu einem fairen Anteil:

Bis die globale Erwärmung um 1,5 Grad erreicht ist, können noch 420Gt CO2 ausgestoßen werden (MCC 2017). Wenn wir das jetzt durch die Zahl der Gesamtbevölkerung teilen, kommen wir auf ca. 52 t CO2 als Budget für einen Menschen in seinem ganzen Leben. Wenn jeder Mensch in seinem Leben 52 t CO2 emittiert, kommen wir bei der Erwärmung von 1,5 Grad an. Dann müssten  die gesamten CO2 Emissionen auf null gesetzt werden, die menschliche Welt müsste den Strom abstellen oder bis dahin sich komplett klimaneutral organisiert haben. Das ist natürlich eine grobe Überschlagung und Reduzierung von Verbrauch oder Möglichkeiten zur Verringerung des CO2 Gehalts in der Atmosphäre sind nicht kalkuliert.

Zu den bisherigen Versuchen, den CO2 Gehalt in der Atmosphäre zu verringern, bzw. erst einmal zu bremsen:

Das Mauna-Loa-Observatorium auf Hawaii misst seit 1958 den Anteil von Kohlendioxid in der Erdatmosphäre. Die Kurve der Messwerte, die kontinuierlich seit Beginn an aufgenommen wurden, steigt fast kontinuierlich. Es gibt nur drei Ausnahmen: Mitte der Siebziger, Anfang der Neunziger und nach 2008 flachte die Kurve leicht ab. Warum gerade dort?                                                                              Mitte der Siebziger gab es die Ölkrise, Anfang der Neunziger ist die Sowjetunion zusammengebrochen und 2008 gab es die Finanzkrise. Was sie ökonomisch gemein haben?

 (Göpel 2020, S.75 f.)

“Es wird weniger produziert, weniger transportiert, weniger konsumiert und damit auch weniger Kohlendioxid ausgestoßen.” (Göpel 2020, S.76)

Einfach zusammengefasst: “Schrumpft die Wirtschaft, verlangsamt sich der Klimawandel. Wächst die Wirtschaft, beschleunigt er sich.”(Göpel 2020, S.76) -Wirtschaftswachstum in seiner heutigen Form heißt Klimawandel.

Jetzt das Fatale daran: Die bisherigen Kohlendioxid-Einsparungserfolge  in ihrer ganzen Summe waren noch nicht ausreichend, um diese Kurve im Gesamtbild zu verändern.

Zurück zu den 52 t CO2 pro Person: In Deutschland liegt der durchschnittliche Verbrauch bei 10,8 t CO2 pro Kopf pro Jahr (Ritchie 2017). Sprich, wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden, wie wir es in Deutschland tun, wären wir in 5 Jahren (2017+5) bei dieser Erwärmung um 1,5 Grad. Da das aber natürlich nicht so ist, haben wir ab heute noch knappe 7 Jahre. Jetzt aktuell sind es noch 292 Gt CO2 Budget [36,5 t pro Person(MCC 2021)]!

Was wir damit jetzt anfangen?

Noch einmal zurück zur Wirtschaft und den Verringerungen des Ausstoßes von CO2 :

“Unternehmen müssen Neues produzieren, Verbraucher*innen Neues konsumieren und Ingenieur*innen Neues entwickeln, das mithilfe von Werbung in den Markt gedrückt wird, während Banken Kredite ausgeben und Politiker*innen sogenannte Rahmenbedingungen schaffen müssen, was in Wahrheit heißt, dass sie alles unterlassen, was das Wachstum dessen gefährden könnte, wofür Geld ausgegeben wird. Denn scheinbar kann nur Wachstum Arbeitsplätze, Investitionen und Steuereinnahmen sichern. Jede*r muss demzufolge zum Wachstum beitragen, genau wie alle darauf angewiesen sind, dass alle dasselbe tun.” (Göpel 2020, S. 82)

Nur begrenzt werden darf es nicht. Dass es einen Sättigungsgrad gibt, ab dem die Lebensqualität und Zufriedenheit nicht mehr steigt, wird ignoriert. Die Frage, ob wir jemals ein „genug“ erreichen, ist nicht vorgesehen. (Göpel 2020)

Die daraus gefolgerte Konsequenz für mich ist, dass ich, wo immer es vermeidbar ist, Konsum und damit Verbrauch einsparen muss.

Ich kann es für mich nicht mehr verantworten, Fleisch oder Milchprodukte zu verzehren. Ich kann es mir nicht leisten, Bananen, Avocados und getrocknete Pflaumen aus Kalifornien zu kaufen. Das ist nichts, wofür ich es mit meinem Gewissen vereinbaren kann, Geld ausgegeben zu haben und den Vertrieb dieses Produktes gefördert zu haben. Bevor ich die Heizung aufdrehe, muss ich mich fragen, ob ich mir nicht lieber noch ein paar Socken und einen Pullover anziehen kann. Ein neues Kleidungsstück ist vielleicht weiter gereist in seinem kurzen Leben als ich. Das alles ist für mich nicht dramatisch und sicherlich gibt es noch andere Möglichkeiten, sich neu zu arrangieren und einzurichten im Alltag. Was ich anstoßen möchte, ist, weiterhin alles einmal auf den Prüfstand zu stellen und zu hinterfragen, warum wir dies oder jenes tun, kaufen oder anders: konsumieren.

Ich finde diese Zahlen und Zusammenhänge manchmal sehr beängstigend, da sie kompromisslos im Raum stehen und an den Fakten nichts zu relativieren oder schön zu reden ist. Andererseits steht auch fest, dass die Natur uns Menschheit kein Stück braucht. Aber wir brauchen sie.

Im Laufe der Erdgeschichte hat sich vielfach gezeigt, dass sich in geologischen Zeiträumen nach einem Massenartensterben, hervorgerufen durch verschiedenste sich ändernde Umwelteinflüsse, die Flora und Fauna in verschiedenster Weise wieder neu entwickeln konnten.

Wie ein Werbespruch zusammengefasst sehr bezeichnend dafür lautet: “Save the planet! It´s the only one with beer.” Den Kampf, den die Menschheit führt, um die Umwelt zu schützen, führt sie, weil unsere Existenz auf dem Spiel steht. Auch ist es natürlich schade um die Koalas, Eisbären und Wildbienen, aber die einzige Motivation, die Menschen dazu bringen könnte, zu verstehen, was auf dem Spiel steht, ist der Grund, dass die Menschheit nicht mehr allzu lange durchhalten wird, wenn die Kipppunkte überschritten sind und die positiven Rückkopplungseffekte ihre volle Wirkungskraft entfalten.

Ich wünsche mir, dass wir darüber reden und Ideen austauschen, was wir machen wollen und können. Dass wir uns erzählen, wie wir uns fühlen, zuhören und klären, was vielleicht unklar ist. Es ist nicht meine Absicht, jemanden zur Rechtfertigung aufzufordern. So wie sich Mama und Papa um unsere Existenz sorgen, ist es inzwischen auch an mir, für eine Lebensgrundlage aller Kinder unserer Familie zu geben, was ich kann und nur so viel zu verbrauchen, dass am Ende etwas für nachfolgende Generationen und die Natur bleibt.

 Natürlich wird in Hawaii nicht messbar sein, wenn ich meine Heizung nicht anschalte, aber vielleicht wird es das, wenn ganz viele Menschen es tun. Und obendrein kann ich sagen, ich habe alles dafür getan, mir nicht mehr zu nehmen, als mir und meinem Leben zusteht. Das bedeutet, ich habe nicht mehr zum Nachteil anderer verbraucht. Was wir hier tun, hat Auswirkungen auch auf die andere Seite der Erde, die wir nicht immer sehen können. Darüber sollten wir uns im Klaren sein.

Es bleibt als Anregung zum Nachdenken für zukünftige Entscheidungen als erstes, was wir vermeiden können, um nicht den Schlachtruf nach Verzicht anzuführen. Ist etwas nicht zu vermeiden, ist die Frage, wie können wir es ausgleichen und wenn es nicht vollständig ausgleichbar ist, können wir es anders kompensieren?

Lasst Euch Zeit und lasst es sacken, ich bin gespannt, was Ihr dazu sagt. Die Informationen dazu stammen größtenteils aus dem besagten Buch von Maja Göpel.

Liebe Grüße aus dem stillen Kämmerlein

Quellen:

 Göpel, Maja (2020): Unsere Welt neu denken. Eine Einladung. 12. Auflage. Berlin: Ullstein Buchverlag GmbH

Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC): Verbleibendes CO2-Budget – (mcc-berlin.net) [zuletzt abgerufen am 18.01.2021]

Ritchie, Hanna (2019): Our World in Data – (How do CO2 emissions compare when we adjust for trade? – Our World in Data) [zuletzt abgerufen am 23.01.2021]

 Das Amtsblatt vom 13.5.2020 hat Folgendes berichtet:

“Vom Weißdorn bis zum Amberbaum Neue Bäume für die Gemeinde Ahrensfeldee

Der Bau von Gebäuden, wie dem neuen Bauhof in Blumberg, das Anlegen von Park-und Lagerflächen und andere Flächenversiegelungen bedeuten oft, dass Bäume gefällt werden müssen. Als Kompensation für solche Vorhaben und Veränderungen der natürlichen Umgebung ist häufig ein Ausgleich vorgeschrieben. Die neu gepflanzten Bäume dienen der Gemeinde allerdings nicht nur als Ausgleichspflanzen, sondern dienen auch der Verschönerung mancher Orte, die zuvor zum Beispiel schlicht zu kahl waren.

Insgesamt mehr als 40 junge Bäume und Sträucher wurden am 03. April 2020 am Bauhof Blumberg geliefert. Es handelt es sich um einen Amberbaum, Weißdorne, Spitzahorne, Ulmen, Linden, Hopfenbuchen, Eichen und Hainbuchen.

So wurde Ahrensfelde mit Spitzahornen, Ulmen und Linden verschönert. Blumberg kann sich an Hainbuchen und Eichen erfreuen. In Lindenberg wurden Weißdorne und Eichen gepflanzt, sowie eine Vogelbeere aus ehemaligem Privatbesitz eines Bürgers. Und Mehrow hat nun zwei junge Hopfenbuchen und einen Amberbaum mehr auf dem Spielplatz zu stehen. Amberbäume  gelten als besonders hitzeverträglich und sind daher ideale Schattenspender. Gepflanzt wurden und gepflegt werden sie von der Firma Großwiger Landschaftsbau.

Gemeinde Ahrensfelde“

Sehr gut!

 Aber das kann nur ein Anfang  sein. Da muss wesentlich mehr passieren.

Am 20.Mai 2020 hat die Europäische Kommission eine Strategie mit folgendem Titel beschlossen:

„MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS UND DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN

EU-Biodiversitätsstrategie für 2030“


Im ersten Abschnitt heisst es:

Mehr Raum für die Natur in unserem Leben

1.Biologische Vielfalt – dringender Handlungsbedarf

Von den großen Regenwäldern der Welt bis hin zu kleinen Parks und Gärten, vom Blauwal bis hin zu mikroskopischen Pilzen: Biodiversität ist die außergewöhnliche Vielfalt des Lebens auf der Erde. Wir Menschen sind Teil dieses lebendigen Netzes und komplett davon abhängig, denn es gibt uns die Nahrung, die wir essen, filtert das Wasser, das wir trinken, und liefert die Luft, die wir atmen. Die Natur ist für unser psychisches und physisches Wohlergehen ebenso wichtig wie für die Fähigkeit unserer Gesellschaft, globalen Veränderungen, Gesundheitsbedrohungen und Katastrophen standzuhalten. Wir brauchen Natur in unserem Leben.

Die Gesundheit und die Widerstandsfähigkeit von Gesellschaften hängen davon ab, dass der Natur der erforderliche Raum gegeben wird.“

Was beinhaltet die Strategie zum Thema:

„2.2.4.Vergrößerung der Waldbestands und Verbesserung seiner Gesundheit und Widerstandsfähigkeit

Wälder sind für die Biodiversität, die Klima- und Wasserregulierung, die Bereitstellung von Lebensmitteln, Arzneimitteln und Rohstoffen, die Kohlenstoffbindung und -speicherung und die Bodenstabilisierung sowie die Reinigung von Luft und Wasser von großer Bedeutung. Sie sind auch ein natürlicher Ort für Erholung und das Lernen über die Natur. Forstwirte spielen eine Schlüsselrolle dabei, eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu gewährleisten und die biologische Vielfalt in den Wäldern wiederherzustellen und zu erhalten.

Neben dem strengen Schutz aller verbleibenden Primär- und Urwälder in der EU muss die EU die Quantität, Qualität und Widerstandsfähigkeit ihrer Wälder verbessern, insbesondere im Hinblick auf Brände, Dürren, Schädlinge, Krankheiten und andere Bedrohungen, die durch den Klimawandel voraussichtlich zunehmen werden. Damit sie ihre Funktionen in Bezug auf die Biodiversität und das Klima erfüllen können, müssen alle Wälder in einem guten Zustand gehalten werden. Widerstandsfähigere Wälder können eine widerstandsfähigere Wirtschaft unterstützen. Ferner spielen sie eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Rohstoffen, Produkten und Dienstleistungen, die für die kreislauforientierte Bioökonomie von zentraler Bedeutung sind.

Um dies zu erreichen, wird die Kommission 2021 eine spezielle EU-Forststrategie vorschlagen, die im Einklang mit unseren weiter gefassten Zielen der Biodiversität und der Klimaneutralität steht. Sie wird einen Fahrplan für die Anpflanzung von mindestens 3 Mrd. neuen Bäumen in der EU bis 2030 unter uneingeschränkter Achtung der ökologischen Grundsätze enthalten. Dies schafft erhebliche Beschäftigungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Sammlung und dem Anbau von Saatgut, der Anpflanzung von Jungpflanzen und der Sicherstellung ihres Wachstums. Die Anpflanzung von Bäumen ist besonders in Städten von Vorteil; in ländlichen Gebieten gelingt sie gut in Verbindung mit Agroforstwirtschaft, Landschaftselementen und verstärkter Kohlenstoffbindung.“

Zwei US- Amerikaner zum Thema

Donald Trump

„Ich freue mich Ihnen heute mitteilen zu können, dass sich die Vereinigten Staaten  der Initiative  „Eine Billion Bäume anschließen werden, die hier auf dem Weltwirtschaftsforum gestartet wird,  eine Billion Bäume. Und dabei werden wir weiterhin  eine starke Führungsrolle bei der Wiederherstellung, dem Wachstum und der besseren Bewirtschaftung unserer Bäume und Wälder übernehmen.“

(Donald Trump, Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos vom 21.01.2020)

Elon Musk

Im Oktober 2019 spendete Elon Musk eine Million US-Dollar an das gemeinnützige Projekt TeamTrees der Arbor Day Foundation und des YouTubers MrBeast, um eine Million Bäume pflanzen zu lassen.

 (Zitiert nach Wikipedia: Chris Strub: Elon Musk Donates $1 Million To #TeamTrees, Changes Twitter Identity To ‘Treelon’. 29. Oktober 2019, abgerufen am 31. Oktober 2019(englisch).)

Die Initiative  “Trillion Tree Campaign“ ist die Fortführung der im Jahre 2006 gegründeten  “Billion Tree Campaign“ unter Schirmherrschaft des Umweltprogrammes UNEP der Vereinten Nationen.

Diese wiederum wurde angeregt von der Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai.

Was ich gut finde

Das Projekt „Tausend Bäume für Bernau“ wird in diesem Jahr vollendet werden. Es fehlen noch ca. 100 Bäume, die im Herbst gepflanzt werden sollen. Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei 740.000 Euro (weitere Informationen auf https://bernau-live.de/tausend-baeume-fuer-bernau-pflanzungen-werden-fortgefuehrt/).

Der Start für dieses Projekt fand bereits im Jahr 2014 statt. Ein solches projekt kann ich mir auch sehr gut in der Gemeinde Ahrensfelde vorstellen. Dennoch muss nicht so viel Zeit vergehen und es muss auch nicht so teuer werden. Hier sind gute Ideen und Beteiligung der Einwohner gefragt!

Bei Anderen zugehört

Der französische Präsident, Emmanuel  Macron, gab der britischen Zeitung „Financial Times“ am 16.4.2020 ein  Interview.  Sinngemäß sagte er darin: „ Der Schock, den die Welt gerade durchmacht, zwingt uns,  die Globalisierung neu zu überdenken.“

In diesem Kontext stellte er fest, dass „ die Ökonomie nicht mehr das Primat“ habe.  Nach seiner Auffassung  gebe es  Themen, die bedeutsamer als die Wirtschaftsordnung seien. Hierzu zählte er die Ökösysteme,  in denen die Menschen leben, „den Ausstoß von CO2,   die globale Erwärmung,  die Artenvielfalt“- nach Macron gebe es etwas Höheres als die Wirtschaftsordnung.

 Bildung, Gesundheit, Klima, Artenvielfalt seien fundamentale staatliche Aufgaben, die nicht dem Wirken von „ Wirtschaftsmächten“  überlassen werden dürften.  Die Staaten seien gezwungen , miteinander zu kooperieren,  so Macron.

Die ersten 30 Bäume

Hurra, es ist vollbracht! Die ersten 30 Bäume wurden ausgewildert. Es sind zehn Hainbuchen, ca 80 cm hoch, 17 Eichen, 30-60 cm hoch und drei Salweiden-Stecklinge. Alles Weitere ist jetzt der Natur überlassen.